Kaum zu glauben, aber heute ist schon der letzte Tag unserer Rundreise und am Ende des Tages werden wir wieder in Reykjavik sein. Aber für Wehmut ist gar kein Platz, denn es stehen heute noch so einige Naturhighlights in Islands Süden auf dem Programm.
Der grüne Canyon | Fjadrargljufur
Nur wenige Kilometer hinter Klaustur zweigt rechts die Straße 206 Richtung Holt von der Ringstraße ab. Dieser zunächst noch geteerten Straße folgt man über ein paar kleine Brücken für ca. 3,5 km bis zu einem kleinen Parkplatz. Nach den ersten 2,5 km kommt eine kleine Weggabelung (Achtung, nicht rechts abbiegen, sonst kommt man auf die F-Straße 206 nach Laki).
An der Gabelung fährt man einfach weiter geradeaus auf der Schotterstraße den Hügel hinauf. Ab hier wird die Straße ein wenig schmaler und es gibt einige Schlaglöcher, aber auch für normale PKW ist es machbar, den letzten Kilometer bis zum Parkplatz zu fahren.
Vom Parkplatz aus ist es nur ein kurzer Weg bis man einen schönen Blick in die Schlucht von Fjadrargljufur hat. Wir wandern rechts der Schlucht auf den Hügel hinauf und haben von vielen kleinen Felsvorsprüngen immer wieder einen tollen Ausblick in die Schlucht. Auch vom Flussbett am Parkplatz aus hat man einen malerischen Blick in die enge grüne Schlucht.
Schwarzer Sand und raue Küste | Dyrhólaey
Weiter geht es auf der Ringstraße Richtung Vik. Knapp 10 km westlich der kleinen Stadt liegt die Halbsinsel Dyrhólaey. Im Naturschutzgebiet hat man nicht nur einen tollen Ausblick auf die Küste, sondern auch die Gelegenheit jede Menge Vögel zu beobachten. Man trifft so einige (asiatische) Touris, die einzig und allein auf der Jagd nach Papageientauchern sind.
Selbst wenn wir welche gesehen hätten: Wir hätten sie aus Schutz vor der einfallenden Horde verleugnet. In der Ferne kann man die putzigen Tierchen immer wieder auf dem Wasser oder in der Luft rund um einen vorgelagerten Felsen beobachten. Am schwarzen Sandstrand kann man zudem wunderbar spazieren gehen und den ganzen Körper von der herrlichen Atlanikluft durchpusten lassen.
Auf der Suche nach dem Goldschatz | Skógafoss
Bei immer noch strahlendem Sonnenschein geht es weiter zum Wasserfall Skógafoss. Über 60 Meter fällt das Wasser hier in die Tiefe und die schäumende Gischt und der großartige Regenbogen am Fuße des Wasserfalls bieten eine einmalige Atmosphäre.
Der Sage nach hat Þrasi Þórólfsson, der erste Wikinger der Gegend, in der Höhle hinter dem Wasserfall eine Truhe mit einem Goldschatz versteckt. Wann immer jemand die Truhe gesehen hat ist sie verschwunden sobald man danach greifen wollte. So viel sei verraten: Wir haben uns die GoPro auf den Kopf geschnallt und sind so nah wie möglich an den Regenbogen heran: Aber den Schatz haben wir leider nicht gefunden.
Über einige hundert Treppenstufen kann man am rechten Rand des Wasserfalls bis nach oben zur 25 Meter breiten Abbruchkante laufen. Von einem kleinen Plateau aus hat man eine tolle Aussicht auf den 60 Meter hohen Skogafoss.
Noch schöner ist ein kleiner Aussichtspunkt ein Stück weiter unten. Ein schmaler Trampelpfad führt auf den kleinen Felsvorsprung von dem aus man einen wunderschönen Blick auf den oberen Teil der Fälle und die umliegenden Hügel hat. Für uns ist das hier der schönste Aussichtspunkt am Skógafoss. Da der Pfad ein wenig versteckt liegt hat man man die Aussicht mit ein wenig Glück hier ganz für sich allein.
Einmal hinter den Wasserfall | Seljalandsfoss
Der letzte Wasserfall für heute und ebenfalls ein richtiges Highlight ist der Seljalandsfoss. Ausgestattet mit Kamera und Regenhose machten wir uns auf den Weg, der einmal hinter dem Wasserfall entlang führt. Beindruckende Aussichten, die Garantie auf Wunsch komplett nass zu werden und ein ohrenbetäubendes Brausen des Wassers – was will man mehr. Fotografieren ist hier aufgrund der Wassermassen gar nicht so einfach. Insgesamt sind wir hier 3 oder 4 Mal hinter dem Wasserfall entlang gegangen und es war jedes Mal grandios. Besonders bei tiefstehender Sonne ist die Atmosphäre hier märchenhaft. Wer ein Fan von Gegenlichtaufnahmen ist wird hier reich belohnt werden. Fast schon kitschig, aber einfach wunderschön!
Welcome back, Reykjavik
Um kurz nach 20 Uhr sind wir wieder in Reykjavik angekommen. So schnell kann eine Tour auf der Ringstraße zu Ende sein. Aber es gibt keinen Grund für Traurigkeit, denn in den nächsten Tagen planen wir noch den ein oder anderen schönen Tagesausflug, beispielsweise ins Hochland nach Landmannalaugar.
Wasserfälle beobachten macht hungrig und wie am ersten Abend zieht es uns heute noch mal ins Restaurant 73. Die leckeren – aber unglaublich scharfen – Chicken Wings essen wir heute wieder und einer der leckeren Burger für jeden darf auch nicht fehlen.
Zahlen & Fakten zum Tag
Start/Ziel | Kirkjubæjarklaustur/Reykjavik |
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Gefahrene Strecke | ca. 285 km |
Unterkunft | Reykjavik Lights Hotel |
Restaurant | Restaurant 73 |
Aktivitäten | Schlucht Fjadrargljufur Halbinsel Dyrhólaey bei Vík Skogafoss Wandern hinter dem Seljalandsfoss |
Wir wollen beim nächsten Mal für den Süden Islands unbedingt mehr Zeit einplanen, es ist einfach zu schön dort. Beispielsweise die Vestmannaeyjar Inseln wurden uns ans Herz gelegt. Habt ihr noch weitere Tipps & Empfehlungen für Islands Süden?