Unsere Reise nach Island war gleichzeitig auch unsere Hochzeitsreise und so wurden wir beim Namen “Happy-Marriage-Cake”, der sich in manchen isländischen Dessertkarten und Kochbüchern findet, natürlich neugierig. Traditionell bezeichnet der Hjónabandssæla einen recht trockenen, knusprigen Haferflocken-Streuselkuchen, der im Inneren mit Rhabarbermarmelade bestrichen wird.
Experimentieren für das leckerste Rezept
Für den Hjónabandssæla gibt es zahlreiche Rezepte, die sich meistens im Verhältnis Haferflocken, Zucker und Margarine unterscheiden. Wir haben die traditionellen Rezepte ein wenig abgewandelt und die für uns perfekte Mischung gefunden, die den Kuchen gleichermaßen saftig und knusprig macht. Durch die Marmelade wird der Kuchen meist etwas trocken. Wir haben passend zur Jahreszeit den Rhabarber durch Pflaumen ersetzt und statt der süßlichen Marmelade einfach ein gutes Kilo Pflaumenstücke verwendet. Die leicht säuerlichen Pflaumen zusammen mit den süßlichen Haferflocken-Streuseln sind die perfekte Kombination für einen gemütlichen Sonntag-Nachmittag.
Rezept für Ankes & Thorstens Hjónabandssæla-Kuchen
200 g Haferflocken
300 g Mehl
1 TL Backpulver
150 g brauner Zucker
1 TL Zimt
250 g weiche Margarine
1,3 kg Pflaumen
Alle trockenen Zutaten werden zusammen mit der Margarine in eine Schüssel gegeben und zu Streuseln verknetet. Die Pflaumen waschen, entsteinen und in grobe Stücke schneiden. Eine Springform mit Backpapier auslegen und am Rand leicht mit Margarine bestreichen. Von den Streuseln ca. 250 g zur Seite legen. Die anderen Streusel am Boden der Springform zu einem Teig andrücken und rundherum jeweils einen ca. 2 cm hohen Rand formen. Die Pflaumen auf dem Boden verteilen und die restlichen Streusel darüber verteilen. Bei 200 Grad backt der Kuchen nun für ca. 30 Minuten im Ofen bis die Streusel goldbraun sind.
Kuchen essen für eine glückliche Ehe?
Warum genau der Kuchen für eine glückliche Ehe sorgen soll? Da gibt es wie so oft auf Island viele Geschichten zu. Durch den Kochunterricht an isländischen Schulen kennt schon jedes Kind dieses Rezept. Die Zubereitung ist wirklich kinderleicht, die Zutaten hat man immer zu Hause und der Hjónabandssæla gelingt einfach immer. Er ist also die perfekte Leckerei, den die Braut dem Bräutigam (oder natürlich auch andersherum) backen kann.
Erlaubt ist was beiden schmeckt
Genau wie sich die Ehe im Laufe der Jahre ändert wird auch das Rezept gerne variiert. Schließlich soll der Kuchen ja öfter in der Ehe serviert werden und damit es nicht langweilig wird werden nach Belieben gerne Schokotropfen, Rosinen, Kokosflocken oder anderen Zutaten hinzugefügt. Wir haben direkt auch das Obst an die Saison angepasst (da wir nicht wie auf Island üblich kiloweise Rhabarber zu Marmelade eingekocht haben). Und das wichtigste überhaupt: Liebe geht durch den Magen und mit diesem saftig knusprigen Kuchen ist die Welt einfach in Ordnung. Lasst es euch schmecken.
Kennt ihr noch mehr traditionelle Kuchen oder Gerichte, die eine eine glückliche Ehe versprechen sollen? Wir freuen uns auf eure Rezepte und Erzählungen von Bräuchen aus verschiedenen Ländern.
Noch mehr Island-Tipps?
Wir haben Island im Sommer und im Winter besucht. Hier findet ihr unseren Roadtrip über die gesamte Ringstraße und hier einen Reiseplan für den Winter. Island gilt gemeinhin als sehr teures Reiseziel – was sicherlich auch nicht ganz falsch ist. Wie Dein Roadtrip aber trotzdem bezahlbar bleibt verraten wir Dir in unserem Reiseguide für Island mit jeder Menge Tipps zu Routen und Unterkünften und natürlich Sparpotential. Kulinarisch kannst Du Dich mit unserem Rugbraud, dem typischen isländischen feucht-süßen Roggenbrot einstimmen.