Los Angeles ist weit mehr als nur eine Stadt, es ist eine riesige Metropole, die sich wie ein riesiger Beton-Teppich an der Westküste der USA ausbreitet. Das merken wir schon beim Anflug auf den internationalen Flughafen LAX. Eine gefühlte Ewigkeit fliegen wir schon über Häuser und Vororte und realisieren erst nach und nach, dass all das schon zu Los Angeles gehört. Ein wenig fühlt es sich an wie das Ruhrgebiet; man weiß nicht genau wo die Städte anfangen und wo sie aufhören und es wächst nach und nach immer weiter zusammen. Das ganze in viel größer: Das ist L.A.
Wie erkundet man eine Millionenmetropole?
Normalerweise sind wir in neuen Städten gerne zu Fuß unterwegs. Das ist in Los Angeles leider mehr als schwierig, da die schönen Ecken der Stadt kilometerweit auseinanderliegen. In den letzten Jahren wurde sehr viel Geld in den Ausbau des ÖPNV-Systems investiert, jedoch gilt die Nutzung der U-Bahn nach wie vor besonders in den Abendstunden als gefährlich. In der Innenstadt gibt es jedoch auch die üblichen Hop On Hop Off Angebote, die einen bequem zu den gewünschten Zielen bringen.
Bei Fahrten mit dem Auto sollte man die angegebenen Zeiten des Navis großzügig aufrunden. In L.A. gibt es statt einer Rush Hour eher einen Rush Day; die Highways sind eigentlich immer voll. Wer mit mindestens zwei Personen im Fahrzeug sitzt darf die links am Highway eingerichteten Express-Lanes nutzen. Wir sind hier sehr oft tatsächlich schneller voran gekommen. Achtung: Beim Wechseln des Highways biegen die Expresslanes natürlich auch nach links ab und nicht wie wir es von Autobahnkreuzen gewohnt sind nach rechts. Wer also links gemütlich über die Schnellspur zockelt muss sich nicht mühsam über 6 oder 8 Spuren nach rechts quälen, sondern kann auch von dort den Highway wechseln.
Zwischenstop in Downtown
Unser kleiner Rundgang durch L.A. Downtown führt uns unter anderem zur Union Station, dem Hauptbahnhof der Stadt. Vor allem der Baustil mit besonders viel Holz, die kunstvollen Deckenverkleidungen und die angelegten Gärten, sogenannte Patios, machen den Bahnhof einzigartig.
In fußläufiger Entfernung zur Union Station befindet sich das eigentliche historische Stadtzentrum von Los Angeles. Neben ein paar spanisch angehauchten Märkten kann man hier auch einen Blick in die ältesten Gebäude der Stadt werfen.


Bei der weiteren Fahrt durch die Stadt sieht man recht schnell, dass von der spanischen Idylle der kleinen Häuschen heute nicht mehr viel geblieben ist. L.A. Downtown wird wie für eine amerikanische Großstadt üblich von Wolkenkratzern dominiert.
Hollywood, viele Sterne und noch mehr Kitsch
In Hollywood vorbeizuschauen gehört sicherlich bei einem Besuch in Los Angeles dazu. Wer mit jeder Menge Kitsch klarkommt und keinen Glamour erwartet wird hier seinen Spaß finden. Im Parkhaus des Dolby Theatre (ehemals Kodak Theatre) zahlt man für 2 Stunden Parken 2 Dollar und ist unmittelbar im Zentrum des Geschehens. Der Walk of Fame hat zwar einen klangvollen Namen ist aber nicht mehr als ein Bürgersteig beidseitig des stark befahrenen Hollywood Boulevards. Die berühmten Sterne mit mehr oder weniger bekannten Namen aus der Film- und Showbranche sind hier in den Boden eingelassen. Mehrere tausend Stück sind es inzwischen geworden und auch für zukünftige Stars und Sternchen ist hier noch ausreichend Platz.

Von einer Terrasse des Dolby Theatre kann man auch den berühmten Hollywood Schriftzug hoch oben in den Hollywood Hills erblicken. Ein Fahrt hierhin ist im übrigen sehr zu empfehlen, die Aussichten auf die Stadt sind wunderschön. Apropos Aussichten: Am Abend ist die Aussicht vom Griffith Observatory auf die Stadt einmalig.
L.A. von seiner edlen Seite | Beverly Hills
Wenn man uns zwingen würde nach Los Angeles auszuwandern dann würden wir uns ein Häuschen in Beverly Hills zulegen. Okay, neben dem Zwang zum Auswandern müsste man auch noch ein oder zwei LKW voller Geld dazu packen. Denn Beverly Hills ist nicht nur edel und schick sondern auch verdammt teuer. Das verraten eigentlich schon die zahlreichen Designer-Boutiquen rund um den Sunset Boulevard und den Rodeo Drive. Auf den Straßen wirkt ein Mercedes neben den ganzen Rolls Royce und Jaguar schon fast mickrig. Umso erstaunlicher, dass die Parkgebühren oftmals erschwinglich sind. Viele Parkhäuser berechnen die ersten zwei Stunden nicht.
Wir spazieren ein wenig durch das Shopping Paradies der Reichen und Schönen und gehen einer unserer Lieblingsbeschäftigungen nach: Einfach mal die Leute um uns herum beobachten. Eine bizarre und spannende Welt eröffnet sich uns zwischen all den teuren Boutiquen, die teilweise sogar nur bei persönlichem Termin ihre Pforten öffnen. Nicht weniger spannend ist unsere Fahrt durch die angrenzenden Wohnviertel. Viele Häuser sehen von der Straße aus schon wirklich schick aus. Die wahren Prachtbauten liegen aber hinter schmiedeeisernen Toren und hohen Hecken und sind von der Straße aus überhaupt nicht einsehbar.

Zum Sonnenuntergang an den Santa Monica Pier
Am Abend zieht es uns raus aus der Stadt ans Meer. Für die ca. 10 Meilen von Beverly Hills nach Santa Monica darf man am frühen Abend mit dem Auto gut und gerne 30 bis 40 Minuten einplanen. In der 3rd Street Promenade reihen sich zahlreiche Geschäfte und Restaurants aneinander, ein kleines Paradies für Shopping Freunde. Wer Lust auf ein wenig Freakshow hat, dem können wir den Venice Beach ans Herz legen. Bekannt aus zahlreichen Filmen tummeln sich hier jede Menge Surfer, Jogger und Fitnessjunkies in Open-Air-Sportstudios.
Der Strand erscheint hier endlos lang und ist typisch amerikanisch belebt. Es gibt rund um den Santa Monica Pier jede Menge Entertainment, ein Riesenrad, eine Achterbahn und viele Restaurants mit direktem Meerblick. Wir mögen nur wenige der amerikanischen Restaurant-Ketten, aber wir lieben die Bubba Gump Shrimp Company. Mitten am Strand von Santa Monica befinden wir uns gefühlt in der Südstaaten-Welt von Forrest Gump und freuen uns über unseren ersten gelungenen Tag auf dieser Reise.
Los Angeles – Ein kleines Fazit
Auf den ersten Blick hat Los Angeles im Gegensatz zu anderen (amerikanischen) Metropolen relativ wenig zu bieten. Das liegt sicherlich daran, dass es kein wirkliches Stadtzentrum gibt. Die einzelnen Highlights sind sehr weit verstreut. Gerüchten zufolge muss man teilweise sogar den Taxifahrern den Weg erklären. Wer nur wenig Zeit für einen Aufenthalt in Los Angeles eingeplant hat dem empfehlen wir einen Besuch von Beverly Hills und Santa Monica, sicherlich zwei der schöneren Ecken in der Metropolregion. Unsere beiden weiteren Tage in L.A. haben wir in zwei Freizeitsparks verbracht: Das Disneyland Anaheim und die Universal Studios Hollywood sind tolle Ziele für einen Tagesausflug. Schaut in den nächsten Tagen wieder vorbei – wir zeigen euch die beiden Parks in zwei weiteren Blogposts.
Zahlen & Fakten zum Tag
Start/Ziel | Los Angeles |
---|---|
Gefahrene Strecke | ca. 95 km |
Unterkunft | Los Angeles Airport Marriott |
Restaurant | Bubba Gump Shrimp Company |
Aktivitäten | Los Angeles Downtown mit Union Station und historischem Stadtkern Hollywood Walk of Fame Beverly Hills Santa Monica Pier |
Seid ihr schon einmal in Los Angeles unterwegs gewesen? Was sind eure Empfehlungen und Highlights? Was muss man gesehen haben, wo kann man toll essen und was würdet ihr gar nicht empfehlen? Wir freuen uns auf eure Tipps in den Kommentaren.