Eigentlich ungerecht: Der Grand Teton Nationalpark wird immer in einem Atemzug mit dem nur wenige Kilometer nördlich liegenden Yellowstone Nationalpark genannt. Dabei hat der Park seinen ganz eigenen Reiz und verdient einen ausgiebigen Besuch. Leider war es auch bei uns so, dass es nicht mehr als ein Stopover war. Nach drei Wochen Roadtrip durch Kanada und die USA war der Grand Teton nur noch ein Zwischenstop auf dem Weg zurück zur Küste. Aber auch an einem Tag kann man hier eine ganze Menge erleben: Unsere 5 Tipps für einen gelungenen Besuch!
#1: Roadtrip auf der Teton Park Road
DAS Highlight im Grand Teton Nationalpark ist die wunderschöne Aussicht auf die Teton Range – die markante Bergkette des Parks. Auf der Teton Park Road passierst Du einige der Highlights im Park, z. B. den südlichen Jackson Lake und den Jenny Lake und habt immer eine tolle Sicht auf die Bergkette. Plane ungefährt 1,5 Stunden Fahrzeit für die 45 Meilen-Schleife ein. Los geht’s von Norden kommend an der Moran Junction oder von Süden an der Moose Junction (yeah, Elche! Leider haben wir hier keinen gesehen). Von der Moose Junction aus folgst Du dem Highway 89 Richtung Norden. An der Jackson Lake Junction geht es dann mit fantastischem Blick am Oxbow Bend zurück nach Süden. Sehr schön ist der kleine Abstecher über den Jenny Lake Scenic Drive. Auf diesem Abschnitt bis zur Moose Junction findest Du auch jede Menge tolle Wanderrouten.
#2: Wanderung zum Taggart Lake
Im gesamten Park gibt es über 300 km Wanderwege. Wir haben uns für eine kleine, aber landschaftlich sehr reizvolle Wanderung zum Taggart Lake entschieden. Los geht’s am Parkplatz am Taggart Lake Trailhead bei Beaver Creek. Wir folgen dem ausgeschilderten Weg parallel zum Taggart Creek. Über eine kleine Brücke überquerst du den Creek und folgst dann dem Weg bergan durch den Weg. Der letzte Kilometer bis zum See war bei uns sehr einsam (da hört man schon sehr genau ob nicht doch irgendwo ein Bär umherstrollt). Am Seeufer suchen wir uns mehrere Spots mit wirklich tollen Aussichten auf die Teton Range.
Vom Taggert Lake führt hinter einen kleinen Brücke ein beschilderter Weg zurück zum Beaver Creek bzw. Wanderparkplatz am Taggart Lake Trailhead. Für die gut 6,5 Kilometer darfst du mit Pause am Taggart Lake ca. 2,5 Stunden einplanen. Wenn du den Weg noch etwas verlängern magst, nimm noch den Abstecher zu den Bradley Lakes mit (ca. 3 Kilometer zusätzlich).
#3: Ein Abstecher zur Mormon Row
Eines der beliebtesten Fotomotive und tollsten Spots im Grand Teton Nationalpark ist der Blick von der Mormon Row hinüber zur Teton Range. Diese Aussicht früh morgens im Sonnenaufgang ist magisch! Für ein schönes Foto bewegst Du Dich am besten ein wenig von den alten Mormonenhäusern weg. Mit Grasbüscheln im Vordergrund hast Du die beste Aussicht auf Scheunen und Rocky Mountains im Hintergrund. Die John Moulton Barn ist das berühmteste Fotomotiv und die am besten erhaltene Scheune aus der Zeit, als hier in der Straße noch Mormonenfamilien lebten. Die Mormon Row erreichst Du nach einem kurzen Abstecher vom Highway 191.
#4: Kanu fahren und Wandern rund um den Jenny Lake
Kein See in den Rockies ohne die Möglichkeit hier auch Boot zu fahren. Die bequeme Möglichkeit ist eine geführte Tour, z. B. ein Scenic Cruise mit Jenny Lake Boating. Die Tour dauert ca. 1 Stunde (19 $ pro Person) und zeigt Dir ein paar der schönsten Spots am Jenny Lake. Wenn du lieber aktiv unterwegs bist leih’ dir doch ein Kanu oder Kajak bei Jenny Lake Boating (20 $ pro Stunde pro Boot, 75 $ für eine Tagesmiete). Der Jenny Lake ist morgens ruhiger als nachmittags – aber sei am besten immer auf schnelle Wetteränderungen vorbereitet.
#5: Fotospot: Schwabacher’s Landing
Die Teton Range lässt sich von vielen Orten im Park toll fotografieren. Ein ganz besonderes Panorama erwartet dich aber bei Schwabacher’s Landing. Den Spot erreichst Du nach einem kurzen Abstecher von Highway 26. Über eine Schotterstraße erreichst Du erst einen kleineren Parkplatz und folgst von da aus dem Trampelpfad hinunter zum Snake River. Noch ein Stück weiter gibt es einen zweiten Parkplatz mit fast noch schöneren Aussichten auf die Rockies. Abends kann man hier einen grandiosen Sonnenuntergang fotografieren – leider spielte bei uns das Wetter nicht mit und der Himmel war überwiegend wolkenverhangen.
Noch mehr Infos und einen Überblick über Strecken und Highlights bekommst Du wie immer auf den offiziellen Karten der Nationalparks. Bei jedem Parkbesuch bekommst Du die Karten kostenlos am Eingang. Und natürlich in jedem Visitor Center. Wenn Du schon vorher ein wenig stöbern und planen willst empfehlen wir Dir DEN Reiseführer schlechthin zum Grand Teton: Der englischsprachige Lonely Planet “Yellowstone & Grand Teton”. Auf 287 Seiten findest Du detaillierte Karten für jeden Teil des Parks, Wandertipps und Routen-Empfehlungen für einen rundum gelungenen Besuch.
Zur Übernachtung eignet sich der nahe gelegene Ort Jackson – ein touristisches aber nettes Western-Dörferchen südlich des Grand Teton. Wir haben im The Alpine House übernachtet: Sehr gemütliche Zimmer, urig mit viel Holz eingerichtet. Das Frühstück war ein echtes Highlight mit frischem Obstsalat, einer guten Auswahl an Brot und Brötchen und jeden Tag mit einem Special Gericht, das frisch und heiß zubereitet wurde. Bei unserem Besuch: Pancakes mit Ahornsirup … großartig!
Warst Du schon einmal im Grand Teton? Wie waren Deine Eindrücke? Wir würden unglaublich gern noch mal im Herbst wiederkommen. Wenn alle Bäume orange-gelb leuchten und sich die Teton Range in den Seen spiegelt – wunderschön. Aber jetzt: Immer rein mit Deine Tipps und Fragen in die Kommentare unter dem Beitrag.
Hallo Ihr,
ich bin mit Mandy von Travelroads.de gerade diese Tage in Jackson und wir nehmen uns etwas Zeit für den Gran Teton. Eurer Bericht ist eine schöne Inspiration und wir werden uns morgen früh aufmachen, um mal zu schauen wie die Mormon Row bei Sonnenaufgang aussieht ;) Mal sehen wie das klappt bei uns zwei Nachteulen :D
Liebe Grüße aus Jackson,
Synke & Mandy
Hallo,
sehr schöne Bilder vom Grand Teton NP. Wir waren letztes Jahr auch ein paar Tage im Rahmen unserer Wohnmobil Rundreise dort und es hat uns sehr gut gefallen. Ein Stopp an der Mormon Row lohnt sich auch. Dort kann man schöne Bilder machen. :-)
Viele Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
ja die Mormon Row ist wirklich toll. Bei klarem Wetter ist die Aussicht auf die Bergkette dahinter einfach phantastisch!
Wunderbare Tipps! Wir waren heute im Grand Teton und sind die Runde am Taggert Lake gegangen.
Auch die Aussichtspunkte (Oxbow Bend, Schwabacher Landing und Mormon Row) haben wir abgeklappert. Insbesondere Schwabacher Landing ist wunderschön und eröffnet einen tollen Blick auf die Teton Range.
Vielen Dank füsärs Teilen eurer Erfahrungen. Ihr habt ubs dadurch einen wirklich schönen Tag im Grand Teton beschert… :-)