Stell dir vor, du möchtest das Ruhrgebiet mit dem Rad erkunden, aber hast nur einen Tag Zeit. Zugegeben, ein schlechter Plan – mehr Zeit ist hier sowas von ein Gewinn! Aber wenn du tatsächlich an nur einem Tag einen großartigen Querschnitt durchs Ruhrgebiet erradeln möchtest, dann nichts wie los auf die ca. 30 km lange „Probierstück-Runde“ rund um Gelsenkirchen & Essen.
Über ehemalige Bahntrassen führt dich die RevierRoute „Probierstück“ auf 30 Kilometern zu einigen der größten Highlights im Ruhrgebiet:
- Ausblick von der Halde Rheinelbe
- Zeche Zollverein in Essen, die wohl berühmteste Zeche im Ruhrgebiet
- Zeche Nordstern in Gelsenkirchen
- Fahrt entlang des Rhein-Herne Kanals
- Zoom-Erlebniswelt in Gelsenkirchen, einer der für uns schönsten Zoos weit und breit
- Die berühmte Erzbahnbude
Die RevierRoute Probierstück ist eine Rundtour, ihr könnt also starten und enden wo ihr möchtet. Die Strecke ist durchgehend gut beschildert – unser GPX-Track bei komoot hilft dir ganz einfach bei der Orientierung.
Wir haben an die 30 km Route noch einen Abstecher nach Bochum angehangen, da unsere Unterkunft für unser Fahrrad-Wochenende im Ruhrgebiet mitten in der Bochumer Innenstadt lag. Das dichte und bestens beschilderte Radwegenetz im Ruhrgebiet macht es auf über 1.200 Fahrradkilometern möglich, dass ihr eure Routen ganz individuell ausgestalten könnt.
Von Bochum aus folgen wir über die RevierRoute „Bahngeschichte(n)“ dem Weg nach Gelsenkirchen. Erstes erstaunliche Erkenntnis: Der Weg führt fast die ganze Zeit bergab. Über viele ehemalige Bahnbrücken führt die Route überwiegend schattig bis in die Nachbarstadt. Am Knotenpunkt 46, dem Rastplatz Erzbahntrasse, starten wir dann auf die eigentliche Rundtour.
Die schönste Zeche der Welt
Nach wenigen Kilometern bietet sich das erste Highlight an, die Auffahrt zur Halde Rheinelbe. Auf dieser Runde lassen wir diesen Stop aus und sparen ihn uns für unsere Tour auf der „Bahngeschichte(n)“-Route. Wir folgen dem Weg weiter zu unserem ersten großen Ziel: Das UNESCO Weltkulturerbe Zollverein. Das oft als „schönste Zeche der Welt“ bezeichnete Zollverein war einst der Motor des Ruhrgebiets: In ihrer Hochphase war Zollverein die größte Steinkohlezeche der Welt. Aus dem berühmten Schacht XII wurde Anfang der 1970er Jahre aus bis zu 1.000 Metern Tiefe jeden Tag 23.000 Tonnen Kohle gefördert.
Die nebenliegenden Kokerei, einst die größte in Europa, konnte täglich aus bis zu 10.000 Tonnen Kohle Koks gewonnen werden. Nach der Schließlung der Zeche Ende 1986 wurde das Gelände unter Denkmalschutz gestellt und heute als Büroflächen, Ausstellungsräume und zu touristischen Zwecken verwendet.
Die Route führt einmal um Zollverein herum – wir haben es uns aber nicht nehmen lassen das Zechengelände ganz intensiv zu erkunden. Zollverein ist auch ideal für eine erste kleine Rast, z. B. im Bistro Schacht XII oder im Café „die kokerei“.
Zum Herkules von Gelsenkirchen
Von Zollverein führt der Weg weiter über ehemalige wunderbar natürlich begrünte Bahntrassen Richtung Gelsenkirchen. Wer mag, kann von der Halde Zollverein (85 Meter hoch) oder der Schurenbachhalde (86 Meter hoch) den Ausblick auf die Umgebung genießen. Wir queren den Rhein-Herne-Kanal und fahren entlang der Emscher wenige Meter weiter bis zur Halde Nordstern. Der imposante Turm, der seit 2010 vom 18 Meter hohen „Herkules von Gelsenkirchen“ gekrönt wird, ist schon von weitem zu erkennen. Nicht nur für eine Portion Currywurst & Pommes in Heiner’s Biergarten und einen Spielplatzstop für die Kinder lohnt sich ein Abstecher in den Nordsternpark.
Entlang von Rhein-Herne-Kanal und Emscher zur Zoom-Erlebniswelt
Über die imposante rot geschwungene Brücke geht es weiter über den Rhein-Herne-Kanal und unter schattenspendenden Bäumen am Rhein-Herne-Kanal entlang. Die Mischung aus Brücken, Natur, Industrieschiffen und Schiffsschleusen macht diesen Abschnitt der „ProbierStück“-Runde ungemein spannend. An besonders heißen Tagen ist der nun folgende Abschnitt an der Emscher entlang durchaus eine Herausforderung: Schatten gibt es hier keinen, dafür aber einen tollen Weitblick.
Die Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen das nächste Etappenziel und mit Kindern ein Muss. Der Zoo ist mit seinen drei großzügig gestalteten Erlebniswelten Afrika, Alaska und Asien eigentlich einen Tagesbesuch wert. Wer wie wir erst am Nachmittag kommt, kann mit dem Feierabendticket zum halben Preis den Zoo besuchen. Neben dem Baumwipfelpfad in Asien gefällt uns besonders gut das Zuhause der Giraffen (den Abstecher zum Serengeti View nicht vergessen!).
Für Kinder gibt es neben dem Erlebnis die Tiere zu beobachten in allen drei Teilen des Zoos wundervolle Spielplätze – indoor wie outdoor.
Bis zum Startpunkt der Tour bei Holgers Erzbahnbude sind es jetzt nur noch wenige Kilometer. Wer wie wir noch zurück nach Bochum radelt, hat noch etwa 20 Kilometer vor sich, die am Ende auch bergauf führen. Aber: Kurz vor dem Ziel lohnt sich bei Sonnenuntergang auf jeden Fall die Aussicht über den Bochumer Westpark – und natürlich die Fahrt über die imposante S-förmige Erzbahnschwinge.
Wir haben an einem Radfahr-Wochenende im Ruhrgebiet zwei spannenden RevierRouten mit dem Fahrrad erkundet. Unsere andere Tour sind die “Bahngeschichte(n)”, auf der du in die Eisenbahngeschichte im Ruhrgebiet eintauchen kannst.
Transparenz: Dieser Artikel ist eine bezahlte Zusammenarbeit mit radrevier.ruhr. Unsere eigene Meinung sowie unsere Empfehlungen für euch bleiben davon selbstverständlich unberührt.
RevierRoute Probierstück – Mit dem Rad an einem Tag zu den Highlights im Ruhrgebiet