Die Lüneburger Heide kennt sicherlich jeder, aber habt ihr auch schon mal vom Wendland gehört? Ganz im Osten Niedersachsens, nah der innerdeutschen Grenze zu Brandenburg und Sachsen-Anhalt liegt das Wendland.
#1: Wandern durch die Nemitzer Heide
Die Nemitzer Heide ist eine ca. 550 Hektar große Heidefläche in der Nähe von Trebeln, nahe des gleichnamigen Ortes Nemitz. Vom Wanderparkplatz gegenüber des hübschen Heidehauses starten zahlreiche – leider ausbaufähig beschilderte – Wanderwege durch die Heide und die umliegenden Dörfer. Wir wandern zunächst entlang der Straße und hübschen herbstlich leuchtenden Baumalleen in das kleine Reihendorf Nemitz. Typisch nordische Fachwerkhäuser und eine prächtige Lindenallee verleihen dem Dorf einen einzigartigen Charme. Am kleinen Gemeindeplatz folgen wir dem Weg hinaus aufs Feld und in die eigentliche Heide.
Die Pfade werde zunehmend sandig und es dauert nicht lange bis wir mitten in der gelb-braunen Pracht aus Heidekraut stehen. Am schönsten ist es hier sicherlich Ende August, wenn die Heide in voller Blüte steht und das Kraut lila-violett schimmert. Auch wenn das Wendland und die Heide ein nahezu ebenerdiges Wandervergnügen bieten, gibt es immer wieder Aussichtspunkte und ein paar kleine Anstiege, um einen Blick “von oben” auf die Heide zu werfen. Wunderhübsche reetgedeckte Schutzhütten oder kleine Bänke laden zur Rast ein – die Heide bietet Entschleunigung und Ruhe pur.
Entlang der Wege gibt es viele Möglichkeiten die Route auszudehnen, zum Beispiel in über Trebel oder Marleben. Wir folgen parallel zur Bundesstraße 493 dem Weg zurück Richtung Nemitzer Heidehaus und durchqueren noch einige schöne kleine Waldgebiete und genießen die endlos scheinende Heide mit vereinzelt wachsenden Bäumen. Egal wie weit ihr wandert, im Cafe im Heidehaus müsst ihr hinterher unbedingt einkehren. Die Kuchen schmecken fantastisch!
#2: Ein Besuch in den Rundlingsdörfern
Aus Märchen und Geschichten hat sicherlich jeder von uns eine Vorstellung von einem idyllischen Dorf, oder? Eine mächtige Eiche steht auf der Mitte des Dorfplatzes, dort findet das Leben statt. Drumherum stehen hübsche Häuser, jeder trägt etwas zum gemeinsamen Leben bei und natürlich ist die Landschaft drumherum ein kleines Paradies. Genau solche Dörfer haben wir uns auch immer ausgemalt – und haben sie wo gefunden? Richtig, im Wendland! Der schönste Rundling ist sicherlich Lübeln. Im Haus Nr. 9 wird leckeres frisch gebackenes Brot verkauft – unbedingt probieren. Von hier aus könnt ihr zu Fuß oder mit dem Fahrrad eine schöne Tour zu den umliegenden Rundlingen unternehmen. Mit dem Auto ist es teilweise sogar mühsam, denn es führt immer nur eine Straße zum Dorf hin. Drumherum sind dann wirklich nur schmale Feldwege – Entschleunigung gilt hier auch beim Wohnen.

#3: Hitzacker an der Elbe
Natürlich gibt es auch im Wendland Städte – und zwar ausgesprochen hübsche. Gut erhaltene Fachwerkhäuser und roten Dächer dominieren vielerorts das Stadtbild. Besonders lohnt sich ein Besuch im Städtchen Hitzacker an der Elbe. Am besten parkt ihr in der Altstadt in der Nähe des Ufers und erkundet die Stadt zu Fuß. Neben den hübschen Gassen lohnt besonders ein Blick von oben auf Hitzacker. Dazu lauft ihr auf den kleinen Weinberg am Rande der Stadt (nicht zu übersehen, so viele Berge gibt es hier nicht). Von dort bietet sich dann das perfekte Postkartenmotiv: Hitzacker liegt euch zu Füßen und dahinter fließt die Elbe als ehemaliger Grenzfluss vorbei.
#4: Wandern durch die Clenzer Schweiz
Das Wendland ist wirklich überwiegend von flachen, sandigen Landschaften geprägt. Umso neugieriger waren wir bei einer Wanderung, die durch eine als Schweiz bezeichnete Gegend führt. Und tatsächlich: Die abwechslungsreiche Wanderung vorbei an den Orten Lefitz, Mützen und Bösen ist ausgesprochen abwechslungsreich. Erstes Highlight ist die Aussicht vom Güneitberg. Durch beschaulich kleine Dörfer, herbstlich leuchtende Wälder und Wiesen führt uns der Weg über 12 Kilometer durch das Wendland. Am Ende lohnt die Einkehr in der Clenzer Blockhütte für ein typisch regionales Kartoffelgericht.


#5: Übernachten im 1. Deutschen Kartoffelhotel
A propos Kartoffeln: Wenn ihr eine Leidenschaft für die knolligen Erdäpfel und außergewöhnliche Hotels habt, dann besucht bei eurer Reise ins Wendland unbedingt das 1. Deutsche Kartoffelhotel in Lübeln. Das Kartoffelhotel hat neben dem urig eingerichteten Haupthaus viele weitere Häuser in denen die Gäste übernachten. Die Zimmer sind einfach und funktional eingerichtet, euch erwartet eine himmlische Ruhe und herzliche Gastgeber. Das Kartoffelhotel ist wunderbar für Paare und Familien geeignet, auch Wellness-Fans kommen mit Sauna- und Massage-Angeboten auf ihre Kosten.
Und natürlich köstliche Küche, die in jedem ihrer Gerichte die Liebe zu Kartoffeln zeigt. Wir haben das Kartoffelhotel am Wochenende besucht und sind in den Genuss eines köstlichen Kartoffel-Grill-Buffets gekommen. Und das im November! Was gibt es da besseres als prasselndes Kaminfeuer, leckeres Grillgut und natürlich Kartoffeln in allen Varianten. Viele der Rezepte aus dem Kartoffelhotel könnt ihr auf dem Heidefarmen Blog nachlesen. Wir haben im Kartoffelhotel einen köstlichen Kartoffelkuchen gegessen – vielleicht den besten Rührkuchen überhaupt. Das Rezept dazu verraten wir euch demnächst hier auf dem Blog.
Seid ihr schon einmal im Wendland unterwegs gewesen? Habt ihr noch mehr tolle Tipps für die Gegend in der östlichen Lüneburger Heide? Dann freuen wir uns über eure Ideen und Tipps in den Kommentaren.
Das Kartoffel Hotel hat uns zu dieser Reise ins Wendland eingeladen. Vielen Dank dafür! Unsere eigene Meinung bleibt davon natürlich unberüht.