Unser Zwischenstop in Phoenix war nur zum Auftanken und Verschnaufen gedacht, heute haben wir endlich den lang ersehnten roten Sandstein gesehen. Von Phoenix aus führte unser erster Zwischenstop heute nach Sedona. Zunächst wurde die Strecke links und rechts der Straße wieder von zahlreiche Saguarokakteen gesäumt. Nur kurze Zeit später wandelte sich das Bild der trockenen Wüste um uns herum. Die ersten Felsformationen mit rotem Sandstein waren in der Ferne zu entdecken, die Umgebung wurde grüner. Draußen war es immer noch gewaltig heiß und wir freuten uns bei jedem kleinen Zwischenstop über ein schattiges Plätzchen.
Sedona ist ein mehr oder weniger touristischer Ort, der schon ein kleiner Vorgeschmack auf die Touristenströme am Grand Canyon ist. Mit einem leckeren Wrap und einem großen Ceasar’s Salad genießen wir während der Mittagspause die Aussicht und werden langsam kribbelig. Schließlich sind es nur noch wenige Stunden bis wir endlich am langersehnten Grand Canyon stehen.
Blick an die Schlucht | South Rim oder North Rim
Nach einem kurzen Zwischenstop an unserer Unterkunft in Tusayan unmittelbar am Parkeingang machen wir uns nun endlich auf den Weg zur Schlucht. Die Straße führt zunächst ein Stück durch den Wald und endet bei zahlreichen Parkplätzen von wo aus wir entlang des Canyons zu Fuß weiter gehen. Wir befinden uns hier gerade am South Rim, also dem südlichen Ufer der Schlucht. Das North Rim ist zwar gut zu erkennen, liegt aber bis zu 10 Meilen Luftlinie entfernt. Um auf die andere Seite mit dem Auto zu gelangen sind gute 200 Meilen zu bewältigen. Nicht nur aufgrund der komplizierteren Anreise, sondern auch wegen der weniger spektakulären Aussichten ist das North Rim für die meisten Grand Canyon Besucher eher zweite Wahl.
Wesentlich touristischer ist die Gegend rund um den South Rim. Es gibt zahllose Hotels, Lodges, Campgrounds, Restaurants, Souvenirshops und Supermärkte im nahegelegenen Grand Canyon Village oder in Tusayan. Zudem liegt das South Rim ein ganzes Stück tiefer als die gegenüberliegende North Rim. Die spektakulären Dimensionen der Schlucht und teilweise sogar der Blick auf den Colorado River sind von hier besonders gut zu bestaunen. An den einzelnen Aussichtspunkten vor allem rund um die Souvenirshops tummeln sich natürlich die Touristenmassen. Deshalb erkundet ihr am besten so viel wie möglich zu Fuß, denn zwischendurch ist man auch stellenweise ganz allein unterwegs.
Wechselnde Lichtspiele
Für den Grand Canyon sollte man unbedingt ein paar Tage einplanen, vor allem wenn man eventuell größere Wandertouren rund um die South Rim oder sogar in die Schlucht hinunter plant. Besonders beeindruckend sind die wechselnden Lichtstimmungen über den Tag hinweg. Bei unserem ersten Eindruck am Nachmittag wirkte vor lauter Sonnenschein alles ein wenig überstrahlt. Am Abend und am Morgen scheinen die roten Sandsteine förmlich zu glühen und liefern ein spektakuläres Farbenspiel vom hellen gelb bis ins tief dunkelrot. Zwischendurch glitzert dann und wann der Colorado River zwischen den Steinen hervor – ein großartiger Ort.
Sonnenuntergang am Hopi Point
Rund um die South Rim gibt es 13 Viewpoints, die allesamt eins gemeinsam haben: Wunderschöne und beeindruckende Panoramaausblicke auf die Schlucht. Jedes Mal sieht sie ein wenig anders aus, aber immer gigantisch. Zum Sonnenuntergang ging es heute zum Hopi Point. Von hier kann man auch sehr schön ein Stück des Colorado Rivers sehen. Am schönsten ist es hier wenn die Sonne sich Stück für Stück am Horizont senkt, die ganze Schlucht in kräftiges orange taucht und dann schließlich als kleiner glühender Ball hinter dem Canyon verschwindet. Ein Sonnenuntergang am Grand Canyon ist für uns ein absolutes Muss!
Tipp: Zum Hopi Point gelangt man nur mit dem Shuttle-Bus (rote Linie), nicht mit dem eigenen Auto. Theoretisch ist es auch möglich dorthin zu laufen (ca. 7 km vom großen Parkplatz am Parkeingang), allerdings muss man beim Sonnenuntergang dann auch komplett im Dunkeln zurück. Achtet also unbedingt auf die letzten Abfahrtzeiten der Busse, damit ihr nicht (ungewollt) am Hopi Point unter freiem Himmel übernachten müsst.
Zahlen & Fakten zum Tag
Start/Ziel | Phoenix/Tusayan |
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Gefahrene Strecke | ca. 250 km |
Unterkunft | Grand Canyon Plaza |
Restaurant | We cook Pizza & Pasta |
Aktivitäten | Big Bell im Red Rock Canyon Sedona South Rim Grand Canyon Sonnenuntergang am Hopi Point |
In den nächsten Tagen folgen noch eine ganze Menge weiterer Infos über den Grand Canyon: Tipps für die schönsten Wanderungen und Aussichtspunkte, ein Blick auf den Grand Canyon aus der Luft und ein ganz persönlicher Grund warum Sonnenaufgänge am Grand Canyon ihren ganz eigenen Zauber haben. (Kleiner Tipp: Es hat etwas mit einer ganz besonderen Frage im Leben zu tun) ;-)
Habt ihr schon einmal den Grand Canyon besucht? Welches war eure Lieblingsstelle, was hat euch die schönsten Erinnerungen beschert? Und was uns brennend interessiert: War schon einmal jemand im Winter am Grand Canyon und kann davon berichten? Wir sind ganz gespannt auf eure Erzählungen.
Das ist wirklich wunderbar da. Bei unserem ersten Besuch habe ich selbst das Fotografieren vergessen, als ich den ersten Blick in den Grand Canyon geworfen habe. Ich habe 10 Minuten erst mal mit offenem Mund da gestanden und fasziniert in den Canyon gestarrt, einfach irre.
LG Thomas
PS: Super Bilder!
Danke, Thomas! :-) Ja, es ging uns am Anfang ähnlich wie dir. Man kann die Dimensionen in Bildern gar nicht festhalten. Ein Meisterwerk der Natur!
Sehr schöne Bilder! Ich muss zugeben, dass uns der Grand Canyon nicht so in seinen Bann gezogen hat. Vielleicht lag es daran, dass wir ihn erst am Ende unserer Rundreise entlang des Grand Circle besucht haben und wir davor schon so viele atemberaubende Orte gesehen hatten, dass der Grand Canyon uns irgendwie etwas blass erschien (von den Farben her – die Größe ist schon faszinierend, keine Frage).
Bei uns war der Grand Canyon das erste große Naturhighlight auf unserer Tour. Vielleicht waren wir deshalb umso beeindruckter. Rein von der Form und Farbe finden wir den Bryce Canyon z. B. schöner. Oder auch den Antelope Canyon. Aber wirklich vergleichbar sind sie nicht miteinander, jeder ist für sich ein echtes Wunder. Wir können dich aber gut verstehen: Trotz aller Begeisterung kann man irgendwann keinen roten Sandstein mehr sehen ;-)
Ich finde es immer ganz fantastisch, wie Licht ein und demselben Ort so unterschiedliche Gesichter schenken kann. Licht ist ein Zauberer! Ganz tolle Bilder! Einen Sonnenuntergang habe ich am Grand Canyon leider nicht erlebt. Ich glaube, meine Männer sind dafür zu ungeduldig. Die können einfach nicht lange an einem Flecken ausharren : ) Habt ein tolles Wochenende., sonnige Grüße, Jutta
Liebe Jutta,
wir freuen uns, dass dir unsere Bilder gefallen und ein wenig von der Magie dieses Ortes einfangen konnten. Ein bisschen Geduld braucht man dort auf jeden Fall. Das Licht verändert sich minütlich. :-) Wir wünschen dir auch ein schönes Wochenende, genieß den 3. Advent!
Viele Grüße
Anke & Thorsten
Hallo, bin gerade auf Eure Website gestoßen und ich finde sie sehr schön – vorallem die gigantischen Aufnahmen.
Ich war schon mal dort und zwar im Februar – es ist gigantisch wenn der Schnee liegt. Bin jetzt im September wieder da und hoffe, dass das Licht auch so schön ist und ich viele Aufnahmen machen kann.
Grüße aus München
Sieglinde
Hallo Sieglinde,
vielen Dank für das Kompliment – das freut uns sehr!! Im Schnee würden wir die USA auch einmal sehr gerne erleben – vor allem im Westen zusammen mit dem roten Stein.
Wir drücken dir die Daumen für tolles Wetter im September und natürlich für eine einmalige Reise. Am Morgen und am Abend ist das Licht einfach immer am schönsten!
Viele Grüße ins wunderschöne München,
Anke & Thorsten
Hallo Anke, ich überlege mit meinen Schwiegereltern in die USA zu fliegen, aber sie sind nicht so gut zu Fuß. Was sagst du dazu in Anbetracht vom Grand Canyon? Würden wir hier eingeschränkt sein, wenn wir sie mitnehmen oder würden wir trotzdem vieles sehen können? Danke und lg
Hallo Annika, schöne Idee mit deinen Schwiegereltern! Also, es hängt immer davon ab wo ihr seid. Wie sieht denn eure Route aus? Am Grand Canyon z. B. gibt es überall Shuttlebusse, die euch zu den Aussichtspunkten fahren. Schau dazu mal hier:
https://www.nps.gov/grca/planyourvisit/shuttle-buses.htm
Im Arches Nationalpark ist der untere Teil gut mit dem Auto machbar, im oberen Teil muss man mehr laufen um zu den Highlights zu kommen. Der Delicate Arch, DAS Postkartenmotiv im Park ist jedoch auch nur wandernd zu erreichen. Gleiches gilt für den Zion NP. Ohne wandern ist es da nicht so schön.
Für eine genauere Beratung bräuchte ich eure geplante Route und eure Reisedauer. ? dann kann ich euch noch ein paar Tipps geben ?