Enthält Werbung | Unser Roadtrip auf Island hat uns einmal im Uhrzeigersinn um die Insel geführt. Genau so werden die meisten Menschen Island erleben, einmal entlang der Ringstraße. Das wilde und nahezu unberührte Island findet man jedoch erst im Landesinneren. Unser Wunschziel war Landmannalaugar, das für die malerisch schönen Rhyolithberge bekannt ist, die in allen Farbnuancen von grün bis ocker daher kommen.
Auf den F-Straßen, über die man auf dem Weg dorthin zwangsläufig irgendwann fahren muss, darf man mit normalen PKW nicht fahren. Grund sind tiefe Schlaglöcher, Furten und teilweise sogar Flüsse, die man durchqueren muss und der allgemein eher pistenhafte Charakter der Straßen. Von Reykjavik aus werden Tagestouren ins Hochland angeboten, die allesamt zwischen 10 und 12 Stunden dauern.
Landmannalaugar im 4×4-Geländewagen
Wenn Du Landmannalaugar auf eigene Faust entdecken möchtest, empfehlen wir Dir einen 4×4-Geländewagen für Islands Hochland zu mieten. (Tagesmieten starten unter 50 Euro!) Damit kommst Du sicher durchs Hochland und kannst Dir alles in Deinem Tempo anschauen! Für uns ein unschlagbarer Vorteil zu organisierten Touren. Vor allem bei Fotostops und Wanderungen bist du so viel flexibler als in großen Gruppen. Wichtig bei Selbstfahrertouren: Halte immer das Wetter und die Straßenverhältnisse im Auge.
Geführte Touren nach Landmannalaugar
Unabhängig vom Anbieter bieten die meisten Tagestouren nach Landmannalaugar folgende Programmpunkte:
- einen Abstecher zum Vulkan Hekla
- 2 – 3 Stunden Aufenthalt in Landmannalaugar
- Zwischenstop am Explosionskrater Ljótipollur
- Besuch des Saga Valleys
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Manche Touren verzichten auch auf einen der genannten Punkte, sodass man immer genau nachfragen sollte was wirklich im Tourumfang enthalten ist. Teilweise wird das Saga Valley auf der Rückfahrt ausgespart und hat bleibt mehr Zeit in Landmannalaugar.
Ein besonders vielfältiges Angebot an Touren nach Landmannalaugar und ins weitere isländische Hochland findest du bei Guide to Iceland. Von Tagestouren nach Landmannalaugar im Super-Jeep bis zu mehrtägigen Hochland-Abenteuern ist hier alles dabei. Die deutlich kleinere Teilnehmerzahl schlägt sich natürlich auch im Preis von knapp 250 Euro pro Person nieder. Dafür hat man dann kein Pauschal-Touristenfeeling und kann aufgrund des PS-Boliden auch intensiver in manche Gebiete eintauchen. Am Vulkan Hekla sind wir eine steile Lavapiste hinauf zum Vulkan gefahren. Das hat uns eine fantastische Sicht auf das riesige Lavafeld beschert und wäre mit einem normalen Bus nicht machbar gewesen. Auch Aufenthaltszeiten und kleinere Stops können individueller geregelt werden – sehr angenehm.
Ein sehr populärer Anbieter vor Ort ist Reykjavik Excursions. Die Touren finden täglich in mittleren bis normalen Bussen statt. Das erklärt auch den fast schon moderaten Preis von ca. 100 bis 120 Euro pro Person. Dafür ist man leider auch in recht großen Gruppen unterwegs, was die Tour für uns zu unflexibel macht.
Wir haben uns für eine Tour mit Arctic Adventures entschieden, die Landmannalaugar in umgebauten Super-Jeeps mit maximal 12 Personen besuchen.
Pick-up am Hotel
Der Wecker klingelte heute schon um kurz nach 6 Uhr und wir packten unsere Rucksäcke für den Tag. Unbedingt mitbringen sollte man Badesachen, um auch kurz in die heiße Quelle bei Landmannalaugar zu hüpfen. Die großen Wanderschuhe werden angezogen und natürlich ist wieder Zwiebellook angesagt.
Als um kurz nach 8 der riesige Ford Expedition am Hotel vorfährt sind wir mächtig beeindruckt. Dagegen sieht selbst ein richtig großer SUV mickrig aus. In einer kleinen Gruppe mit einer britischen Familie und einem Amerikaner geht es zunächst los Richtung Selfoss. Ein kleiner Zwischenstop beim Bäcker sorgt für ein leckeres Lunchpaket bestehend aus Sesam-Tomaten-Stangen und zwei Muffins. (überhaupt können wir den Besuch in einer isländischen Bäckerei jedem nur wärmstens empfehlen).
Im Schatten von Hekla
Kurz hinter Selfoss ging es dann auf die ersten Schotterpisten und schließlich auf die ersten F-Straßen. Da der Reifenluftdruck immer den Straßengegebenheiten angepasst werden muss hatten wir während dem Aufpumpen und Luft ablassen immer eine gute Gelegenheit für einen kleinen Stop oder ein Fotomotiv. In der Ferne sahen wir den schneebedeckten Gipfel des Vulkans Hekla – unser erstes Ziel für heute.
Über F-Straßen und zwischendurch auch einfach nur Pisten kamen wir dem Vulkan immer näher. Der Aussichtspunkt bei Hekla war nur über eine wahnsinnig steile buckelige Piste zu erreichen und nur die Tatsache, dass unser Guide echte Ähnlichkeit mit Harrison Ford hatte, gab uns das Gefühl von Sicherheit. Normalerweise würde einem hier echt unwohl werden … aber ein Harrison Ford weiß einfach was er tut. Und er hat Spaß an seinem Job. Laut eigener Aussage fährt er Auto seit er 10(!) ist und da seine Haare schon durchweg ergraut sind lässt das auf ordentliche Berufserfahrung schließen. Oben angekommen bietet sich ein toller Ausblick auf die endlose Lavalandschaft und den Gipfel von Hekla.
Auf geht’s nach Landmannalaugar
Weiter geht es über ähnlich abenteuerliche Pisten bis zu einer Anhöhe kurz vor Landmannalaugar. Die Aussicht ist hier sagenhaft. Wunderschön gefärbte Berge in allen Braun-, Grau- und Grüntönen, die der natürliche Farbkasten zu bieten hat, ein See wie er blauer nicht sein könnte und eine unendlich scheinende Aussicht und magische Stille.
Durch einige kleinere und größere Furten führt uns die Fahrt schließlich bis zum Campingplatz in Landmannalaugar. Hier haben wie nun 2 Stunden Aufenthalt und wandern zunächst ein wenig durch die umliegenden Lavafelder. Die Aussichten sind grandios, aber ohne Wanderkarte und nach Verlassen des offiziellen Wanderwegs kehren wir irgendwann doch lieber um. Zum einen wissen wir nicht wie weit der von uns anvisierte Punkt wirklich noch entfernt ist und zum anderen unterschätzt man schnell den Kraft- und Zeitaufwand beim Klettern und Kraxeln über die Trampelpfade und Lavasteine. Und natürlich geht eine ganze Menge Zeit für die vielen Fotos drauf ;-)
Zurück am Camp hüpfen wir nun doch noch kurz in die heiße Quelle und sind restlos begeistert. Das Wasser hat je nach Entfernung zur Quelle zwischen 20 und 40°C Temperatur. Das Baden in den sogenannten HotPots können wir wirklich empfehlen, es hat etwas einzigartiges mitten in der Natur und dem recht rauen Wetter sich einfach mal in warmem Wasser zu aalen.
Der Explosionskrater Ljótipollur
Es ist zwar inzwischen „erst“ 14.30 Uhr aber es stehen ja noch einige Highlights auf dem Programm. Nach circa 20 Minuten Fahrt geht es wieder über wilde Pisten hinauf zum See Ljótipollur. Ähnlich wie der Viti bei Krafla ist auch der Ljótipollur ein Explosionskrater. Die Farbe des Wassers wechselt auch hier von dunkelblau bis wunderschön türkis je nach Sonneneinstrahlung.
Abstecher ins Saga Valley
Die Fahrt führte nun längere Zeit durch das einsame Hochland bevor wir irgendwann wieder erste Schotterpisten und dann tatsächlich wieder Asphalt unter den Rädern hatten. Von der Straße 32 führte die Schotterpiste 327 zum wunderschönen Tal Gjain. Während oben an der Straße alles grau und steinig ist offenbaren sich im Tal zahlreiche Wasserfälle und üppig begrünte Landschaften.
Dieses Paradies liegt wie so oft auf Island mitten im Nirgendwo und war auch einer der vielen Drehorte für Game of Thrones. Nur wenige Autominuten weiter liegt der Wasserfall Hjalparfoss wo wir die Zeit für einen Zwischenstop nutzen während unser Guide den Luftdruck der Reifen wieder auf Asphaltverhältnisse anpasst.
Auf der Rückfahrt nach Reykjavik fallen zwischendurch immer mal wieder die Augen zu, der Tag war lang und ereignisreich. Die Schönheit der Landschaft und die abenteuerliche Fahrt – das heute war einer der perfektesten Tage überhaupt während unserer Reise.
Zahlen & Fakten zum Tag
Start/Ziel | Reykjavik |
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Gefahrene Strecke | ca. 250 km |
Unterkunft | Reykjavik Lights Hotel |
Restaurant | Restaurant Caruso |
Aktivitäten | Aussicht am Fuß des Vulkans Hekla Landmannalaugar / Wanderung im Lavafeld und heiße Quelle Explosionskrater Ljótipollur Saga Valley mit Gjáin und dem Wasserfall Hjalparfoss |
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Guide to Iceland entstanden. Unsere Meinung bleibt davon natürlich unberührt und alle Erlebnisse basieren auf eigenen Erfahrungen.