Beim Stichwort Rocky Mountains haben wir an beeindruckende Bergketten, türkisblaue Seen und endlose Wälder gedacht. So ziemlich genau die Eindrücke, die wir rund um unseren Lieblingssee, den Moraine Lake, bekommen haben. Der Johnston Canyon ist aber eine willkommene Abwechslung von diesen Traumpanoramen und zeigt eine gänzlich andere Seite der Rockies.
Wanderung durch den Johnston Canyon
Du erreichst den Parkplatz am Eingang zum Canyon über den Bow Valley Parkway, ca. 30 Autominuten von Banff entfernt. Die Strecke ist ruhiger und entspannter als der parallel verlaufende Trans Canada Highway und bietet in den Morgen- und Abendstunden auch gute Gelegenheiten für Tierbeobachtungen (wir haben hier mehrere Grizzlys und Schwarzbären erspäht). A propos Morgenstunden: Der Johnston Canyon ist längst kein Geheimtipp mehr. Komm am besten vor 9 Uhr hier her, um vor den ersten Reisebussen Deine Wanderung zu starten.
Auf der Wanderung gibt es drei Highlights: Die etwa zehn Meter hohen Lower Falls (nach ca. 1,1 km), die 30 Meter hohen Upper Falls (nach weiteren knapp 3 km) und die Ink Pots (weitere knapp 6 km). Die Tintentöpfe blubbern sanft in der Landschaft vor sich hin und haben unterschiedliche Farbtöne. Bis zu den Lower Falls verläuft der Weg überwiegend asphaltiert bzw. auf breiteren Holzstegen.
Die meisten Reisegruppen wandern nur bis hier, sodass der nächste Abschnitt bis zu den Upper Falls schon deutlich leerer ist. Hier wandern wir nun überwiegend auf Holzstegen und Waldboden, immer leicht bergauf und bergab. Leider haben wir an dem Tag regnerisches Wetter, sodass wir uns den Aufstieg zu den Ink Pots klemmen. Von den Upper Falls zweigt der Weg ab und führt recht steil die Schlucht hinauf – das macht bei matschigem Wetter keinen Spaß.
Während der gesamten Tour haben wir tolle Aussichten hinunter in den Canyon, auf den wild dahin rauschenden Johnston Creek. Das Wasser schimmert türkisblau – wir sind eben doch in den Rockies!
Für die Tour könnt ihr bei gemütlichem Tempo mit Fotostops etwa einen guten Vormittag einplanen. Wenn es noch weiter bis zu Ink Pots geht wird eher ein halber Tag daraus. Übrigens: Bei der Anfahrt und Abfahrt bitte die Jahreszeit im Auge behalten. Von Anfang März bis Ende Juni ist der Bow Valley Parkway zwischen 18.00 Uhr und 9.00 Uhr nicht durchgängig befahrbar. Also nicht wundern, falls ihr plötzlich vor einer Schranke steht. Eine Umleitung führt euch dann auf den Transcanada Highway.
Aktuelle Informationen rund um den Banff Nationalpark (z. B. Sperrungen oder Besonderheiten) gibt es auf der offiziellen Park-Seite.


Update: Das Mysterium der berühmten Johnston Canyon Höhle
Wir haben damals in einer offiziellen (!) Parkzeitschrift ein beeindruckendes Bild von einer Felsenhöhle im Johnston Canyon gesehen. Diese Höhle liegt abseits des offiziellen Wegs und es ist nicht erlaubt dort hinunter zu gehen. Inzwischen haben Ranger die Absperrungen erneuert und vergrößert. Bei unserem Besuch gab es dort keine Absperrung, sondern lediglich einen Trampelpfad, der durch viele Besucher schon fast den Charakter eines richtigen Weges hatte.
Wir haben in diesem Moment völlig ausgeblendet, dass dieser Pfad nicht offiziell zugänglich ist (zumal wir das Foto der Höhle ja in einer offiziellen Zeitschrift entdeckt haben und nicht irgendwo ergoogelt). Inzwischen ist die Stelle deutlich als “Verboten” markiert und wir können nur raten, sich an dieses Verbot zu halten. Die Wege dort hinunter sind abschüssig, der Fluss unterspült hier auch öfter Teile des Pfades. Außerdem liegen dort inzwischen wohl auch Trittfallen für Tiere – besser nicht näher kommen!
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Hast Du schon einmal den Johnston Canyon besucht? Welche Wanderung hast Du dort unternommen? Wir freuen uns auf Deinen Erlebnisbericht n den Kommentaren.