Im Sommer 2018 haben wir den bislang schönsten Roadtrip unseres Lebens unternommen: Mit unserer damals sechs Monate alten Minimoose ging es für 50 Tage nach Skandinavien. Unser Ziel waren ganz vage die Lofoten. Mal schauen wie das Reisen mit Baby so klappt. Alle Unterkünfte waren kurzfristig stornierbar, sodass wir jederzeit hätten umkehren können wenn Irgendwas wäre. Dieses Irgendwas wurde uns hin und wieder kritisch prophezeit. “Was soll denn das kleine Kind in Norwegen?” “Warum tut ihr euch das an?”
Nun, wir wollen nicht zu viel vorweg nehmen. Aber wir haben nicht nur die Lofoten spielend erreicht, sondern die wirklich aufregendste und schönste Reise überhaupt erlebt. Ab den Lofoten haben wir einfach in den Tag gelebt. Wir hatten ja Zeit. Wir konnten hier eine Idee aufschnappen, dort noch einer Empfehlung folgen. Wir drei waren rund um die Uhr zusammen als Familie. Diese Mischung aus Liebe und Freiheit ist wohl das was uns bis heute mit tiefem Glück an diesen Roadtrip zurückdenken lässt.
Dänemark
Tag 1: Årø
Die erste Etappe unseres Elternzeit-Roadtrips startet ganz ruhig. Auf Årø, einer Insel im südfynischen Meer, scheint die Zeit still zu stehen. Ein paar Bauernhöfe, kleine Cafés und ganz viel Strand und weite Dünen erwartet uns. Wir wohnen auf einem kleinen Gutshof nur wenige Minuten vom Fähranleger entfernt. Von Årøsund auf dem Festland pendelt die Fähre nach Årø mehrmals täglich (Fahrzeit ca. 10 Minuten). Eine Reservierung ist nicht notwendig (und auch gar nicht möglich).
Route: Büsum – Årø: ca. 200 km
Unterkunft: Gasthaus Blaa Have
Lesetipp: Inselhopping im südfynischen Meer
Tag 2: Als
In Soenderborg, der Hauptstadt der Insel Als, geht es heute schon fast quirlig zu. Im Gegensatz zum einsamen Eiland ist hier schon deutlich mehr los. Ein lohnenswerter Stadtrundgang startet und endet am Schloss Sonderborg und führt zu tollen Aussichtspunkten, durch schattenspendende Parks und zum Marktplatz mit allerlei guten Restaurants und Geschäften. Wir sind erst an Tag 2 unserer Roadtrips – beim Shopping ist Zurückhaltung angesagt.
Route: Årø – Als: ca. 130 km
Unterkunft: Bed & Breakfast Ronhave
Tag 3: Ærø
In aller Früh geht es zum Fähranleger nach Fynshav und von dort mit der Fähre nach Ærø. Diese Fähre bitte unbedingt reservieren, denn hier herrscht in der Urlaubszeit reger Betrieb. Ærø ist zweifelsfrei die schönste der Insel, die wir hier gesehen haben. Die Hauptstadt Ærøskøbing ist herrlich gemütlich mit Kopfsteinpflastergassen, kleinen Häusern und hyggeligen Cafés. Im Süden der Insel reihen sich fröhlich bunte Badehäuser am Strand aneinander, im Inselinneren ist das Freilichtmuseum unbedingt einen Besuch wert. Ærø bringt Dich runter – hier hätten wir es noch lange aushalten können.
Route: Als – Ærø: ca. 70 km
Unterkunft: Pension Vestergade 44 (dieses B&B ist eines der besten, das wir je besucht haben. Eine wundervoll persönlich geführte Unterkunft mit fantastischem Frühstück!)
Lesetipp: 5 Tipps für Aero: Unsere hyggelige Lieblingsinsel in Dänemark
Tag 4: Svendborg | Fünen
Mit der Fähre sind wir heute ca. 90 Minuten bis nach Svendborg übergesetzt. Die Stadt ist nett für einen Zwischenstop, einen gemütlichen Bummel am Hafen, ein großes Eis (aus frisch gebackenen noch warmen Waffeln), einen dänischen Hot Dog oder einen Abstecher zu Valedamars Schloss, etwa 15 Minuten außerhalb der Stadt.
So oder so: Tobt euch hier noch einmal aus, denn heute steht noch eine lange Etappe über die Autobahn an. Auf schnellstem Weg geht es an den nördlichsten Zipfel des Landes, nach Hirtshals. Dort legen wir morgen früh gen Norwegen ab. Ein Sonnenuntergang am Strand ist malerisch und stimmt uns ein auf das Abenteuer, das gefühlt morgen erst so richtig beginnt!
Route: Ærø – Hirtshals: ca. 400 km
Unterkunft: Munchs Badehotel
Norwegen
Tag 5: Kristiansand
Mit der Fjordline setzen wir in gut zwei Stunden von Hirtshals nach Kristiansand über. Wie immer dauert das Ein- und Ausschiffen mit dem Auto am längsten, aber die Verbindung ist und bleibt der schnellste Weg nach Norwegen. Wir freuen uns auf Kristiansand. Die Stadt ist klein und gemütlich und ideal für einen gemütlichen Tag zum Ankommen. Alles lässt sich zu Fuß erkunden, also los geht’s zum Hafen zur besten und cremigsten Fischsuppe der Stadt, im Sjohuset Restaurant.
Von dort geht’s am Hafenbecken entlang Richtung der Cristianholm Festung und von da aus weiter zur Altstadt Posebyen. Die überwiegend weiß gestrichenen Holzhäuser mit gepflegten Vorgärten sind perfekt für einen gemütlichen Bummel.
Route: Hirtshals – Kristiansand: ca. 15 km
Unterkunft: Skandic Kristiansand Bystranda
Tag 6: Lister Halbinsel
Versprochen: Südnorwegen wird unterschätzt. Von Kristiansand aus haben wir die Lista Halbinsel erkundet: Verwinkelte Straßen, wunderschöne kleine Orte wie Loshavn oder Farsund und ganz viel Fernsicht. Aufs Meer, auf strahlend weiße und rote Holzhäuser, auf Strände. Die Übernachtung war ein absolutes Highlight: Eine Nacht im Haus des Leuchtturmwärters. Mit dem Schlüssel zum Lista Leuchtturm hatten wir wann immer wir wollten Zutritt zum über 30 Meter hohen Leuchtturm.
Route: Kristiansand – Lista Leuchtturm: ca. 115 km
Unterkunft: Lista Leuchtturm
Lesetipp: Unser Tag auf der Halbinsel Lista
Tag 7: Heddan Gard
Heute geht es zunächst nach Flekkefjord. Im letzten Jahr waren wir hier schon Kajak fahren, dieses Mal wird es wieder sportlich. Es geht mit dem Fahrrad auf die Schiene! Auf einer stillgelegten Bahntrasse kann man durch viele Tunnel und vorbei an vielen Aussichten mit einer Draisine, der Flekkefjordbanen, fahren.
Von Südnorwegens Küste ging es am Nachmittag schnurstracks nach Norden. Ins Hinterland. Dort wo irgendwann selbst in Norwegen das Handynetz etwas dünn wurde. Wir erreichen Heddan Gard, einen ehemaligen Bauernhof, der heute zwar noch bewirtschaftet wird, aber vor allem liebevoll eingerichtete Gästehäuser hat. Hier steht die Zeit still, hier kommen wir ganz bei uns an. Fußläufig erreichen wir einen kleinen See und genießen den wunderschönen Sonnenuntergang. Wenn man mal eine Auszeit von Arbeit, Büro, Alltag, Hektik und Stress braucht: Hier findet man sie!
Route: Lista Leuchtturm – Heddan Gard: ca. 130 km
Unterkunft: Heddan Gard
Lesetipp: Heddan Gard | Ferien auf dem Bauernhof in Südnorwegen
Tag 8: Stavanger
Bevor wir die wunderschöne Einsamkeit von Heddan Gard verlassen nutzen wir den frühen Morgen für einen Spaziergang durch die umliegenden Wälder. Etwa anderthalb Stunden dauert die Wanderung zum See Lauvatnet und zurück. Nun geht es mit dem Auto zunächst quer durchs Hinterland, dann über die E39 auf direktem Weg nach Stavanger.
Wir erkunden die Stadt wie immer gern zu Fuß. Am Hafenbecken ist es zwar nett, aber die vielen (Kreuzfahrt-)Touristen machen es hier immer sehr wuselig. Die bunte Straße Øvre Holmegate ist immer einen Besuch wert. Hier reihen sich Cafés und kleine Geschäfte aneinander. Alle Häuser sind bunt bemalt, ein tolles Fotomotiv. Noch lieber mögen wir aber die Altstadt, Gamle Stavanger. Ab nachmittags wird es hier wieder leerer und manchmal bummelt man ganz allein durch die strahlend weiße Häusergasse.
Bei schlechtem Wetter ist z. B. das Norwegische Ölmuseum ein toller Ausflugstipp.
Route: Heddan Gard – Stavanger : ca. 175 km
Unterkunft: AirBnb / Rosenbergata 72B (Das Appartement liegt wenige Minuten außerhalb der Stadt, im Souterrain. Die Eigentümerin Anne wohnt im selben Haus und ist jederzeit bei Fragen erreichbar).
Tag 9: Bergen
Weiter geht es heute in die zweitgrößte Stadt das Landes, nach Bergen. Genau wie Oslo herrscht hier Großstadtflair. Der Hafen und Bryggen, die berühmten Holzspeicherhäuser am Hafen, sind trotz jeder Menge Touristen immer sehenswert. Bei gutem Wetter (das ist in Bergen mit über 200 Regentagen im Jahr nicht immer leicht), ist die Aussicht vom Berg Floyen auf die Stadt und den vorgelagerten Fjord wunderschön. Auch zum Wandern ist der Floyen bestens geeignet, z. B. für eine Tour zum Ulriken (ca. 5 Stunden).
Route: Stavanger – Bergen: ca. 190 km (inkl. einer Fährverbindung zwischen Husavik und Sandvikvag)
Unterkunft: AirBnb / Bergen (Das Appartement liegt rund 20 Busminuten außerhalb von Bergen auf einer (steilen) Anhöhe. Ein Parkplatz ist vor der Tür vorhanden. Der Kühlschrank war sogar für ein leckeres Frühstück gefüllt, es gab reichlich Informationsmaterial für Bergen und unsere Gastgeberin Janne äußerst hilfsbereit).
Tag 10: Bergen
Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt liegt etwas außerhalb des Zentrums: Gamle Bergen ist ein wunderschönes Freilichtmuseum, das das Leben in Bergen und Norwegen in der Vergangenheit zeigt: Rund 50 rekonstruierte Holzhäuser geben Einblicke in das Leben der einst größten Holzstadt Europas zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert: Privathäuser, Schulen, Geschäfte und eine Zahnarztpraxis sind nur ein paar der Sehenswürdigkeiten.
Route: Wir waren nur mit dem Bus in Bergen unterwegs
Unterkunft: AirBnb / Bergen
Tag 11: Naeroyfjord
Wer an Norwegen denkt, der denkt oft an tiefblaue Fjorde, sattgrüne Berge und endlose Weite. Und genau dieses Norwegen, das unser Herz jedes Mal höher schlagen lässt, das besuchen wir heute. Wir brechen auf in die Natur Westnorwegens Richtung Naeroyfjord. Dieser besonders schmale und tiefe Fjord ist einer der schönsten.
Die Schönheit der Fjorde bestaunt man am besten vom Wasser aus. Die Überfahrt von Gudvangen nach Kaupanger ist wohl eine der schönsten Fjordfahrten Norwegens. Wir verbringen die zwei Stunden ausschließlich oben an Deck und genießen die Aussicht. Auch in Kaupanger, auf der anderen Seite des Sognefjords, gibt es genug zu sehen und zu entdecken, z. B. eine der berühmten Stabkirchen. Für die Rückfahrt wählen wir nicht die Fähre (die ist nämlich richtig teuer), sondern die 25 km Fahrt durch die längsten Straßentunnel der Welt.
Route: Bergen – Flåm: ca. 215 km
Unterkunft: Flåm Camping
Tag 12: Brikdalsbreen | Olden
Gut ausgeschlafen geht es heute früh noch einmal durch den längsten Straßentunnel der Welt: Der Lærdalstunnel liegt direkt zu Beginn der Route vor uns. Die Route führt uns heute durch das Herz Fjordnorwegens, entsprechend kommen wir nur langsam, aber sehr glücklich vorwärts. Und wie immer ist das Wetter hier rund um den Gletscher Jostedalsbreen nicht das beste. Die Wolken und der Regen hängen oft in den Bergen fest.
Trotzdem machen wir uns auf den Weg zum Brikdalsbreen, einem besonders sehenswerten und einfach zu erreichenden Seitenarm des Gletschers. Vor zehn Jahren standen wir schon einmal an dieser Gletscherzunge und wir sind geschockt wie stark der Gletscher in den paar Jahren zurückgegangen ist. Auf dem Weg Richtung Gletscher kommen wir auch am sehr beeindruckenden Wasserfall Kleivafossen vorbei (Achtung, hier wirst Du richtig nass!).
Route: Flåm – Olden: ca. 235 km (inkl. Fährverbindung zwischen Fodnes und Manheller)
Unterkunft: Nesset Fjordcamping (urige kleine Holzhütten inkl. eigenem WC und Dusche direkt am Wasser! Der Campingplatz liegt zwar auch direkt an der Straße, aber davon haben wir nichts mitbekommen).
Tag 13: Olden
Welcome to Westnorway! Die Wolken und Nebel hängen tief im Tal und von der epischen Aussicht rund um Olden haben wir heute leider nichts. Aber hey, dafür, dass wir 13 Tage bislang Traumwetter hatten darf man auch mal Abstriche machen. Wir verbringen die meiste Zeit in unserer gemütlichen Campinghütte, aber nutzen ein paar regenfreie Minuten dennoch für eine kleine Runde entlang des Fjords.
Route: ca. 90 km
Unterkunft: Nesset Fjordcamping
Tag 14: Trollstigen
Eine der schönsten Fahrten in Westnorwegen ist die Tour von Olden über Geiranger bis zum Trollstigen. Der heutige Tag ist nur so gespickt mit Highlights. Von Olden geht es bergauf bis ins Hochland vor Geiranger. Wir lieben die karge Landschaft hier oben und nutzen das traumhafte Wetter auch für einen Abstecher hinauf zum Dalsnibba. Vom Berg oberhalb des Geirangerfjords haben wir einen sagenhaften Blick auf Geiranger und Umgebung. Der Geirangerfjord selbst ist zwar wunderschön, aber leider von Kreuzfahrttouristen völlig überlaufen. Wir fahren hier nur durch und verlassen den Ort gleich wieder Richtung Trollstigen.
Und als hätten wir heute nicht schon genug Highlights gehabt folgt mit der Strecke bis zum Trollstigen jetzt noch mal ein echter Leckerbissen. Das Hochland hier ist episch. Wunderschön. Einer der schönsten Flecken des Landes. Die Aussicht von oben auf den Trollstigen ist wie immer sagenhaft.
Wir fallen am Abend übermüde und überglücklich in das Bett unserer kleinen Campinghütte auf dem Trollstigen Campingplatz. Der Campingplatz am Fuße des Trollstigen ist urig und wunderschön gelegen.
Route: Olden – Trollstigen: ca. 200 km (zzgl. Fährverbindung zwischen Stranda und Liabygda)
Unterkunft: Trollstigen Camping & Gjestegård
Tag 15: Alesund
Die Hafenstadt an der norwegischen Westküste ist ideal für einen Tagesausflug. Neben vielen tollen Jugendstilhaus-Fassaden ist vor allem die Aussicht auf die Stadt ein wunderbarer Grund für einen Besuch.
Route: Trollstigen – Alesund – Trollstigen: ca. 255 km
Unterkunft: Trollstigen Camping & Gjestegård
Tag 16: Trollstigen – Trondheim
Es geht weiter Richtung Norden und da heißt es heute Meter machen. Wir sind heute einige Zeit auf der Straße unterwegs, freuen uns aber dann auf drei ruhige Tage in Trondheim, unserer heimlichen Lieblingsstadt in Norwegen.
Route: Trollstigen – Trondheim: ca. 305 km
Unterkunft: AirBnb (ca. 15 Autominuten außerhalb von Trondheim, ruhig gelegen in Waldnähe mit einem Parkplatz vor der Tür. Du wohnst im Erdgeschoss, die Gastgeberin Tania und ihre Familie im Obergeschoss).
Tag 17: Trondheim
Auf geht’s nach Trondheim. Wir erkunden die kleine Stadt zu Fuß und steuern natürlich unsere Lieblingsecke Bakklandet an. In Trondheims Altstadt finden sich nicht nur wunderschöne Fotomotive, sondern auch tolle Cafés für eine Pause oder zwei. Zum Beispiel die Dromedar Kaffebar. Auch die Aussicht von der Kristiansten-Festung oder Nidarosdom sind lohnenswerte Ziele auf Deinem Stadtrundgang.
Route: Innerhalb Trondheims: ca. 30 km
Unterkunft: AirBnb
Tag 18: Trondheim
Genau wie Bergen hat auch Trondheim ein Freilichtmuseum. Das Sverresborg Museum hat mehrere nachgebaute Straßenzüge, Privathäuser, Geschäfte, Arztpraxen und bietet auch eine sehenswerte Führung an. In diesem Museum findet vor allem draußen sehr viel statt. Die Führung führt bis hinauf auf den Hügel wo einst die Festung über der Stadt thronte.
Route: Innerhalb Trondheims: ca. 30 km
Unterkunft: AirBnb
Tag 19: Snasa
Die nächsten Tage führen uns von Trondheim bis Bodo. Der schönste Weg ist hier zweifelsfrei der Kystriksveien, direkt an der Küste entlang. Bei eher mäßigem Wetter wollen wir heute aber lieber Meter machen statt an der Küste auf ein Nebelmeer zu blicken. Wir nehmen also zunächst den schnellsten Weg Richtung Norden, die E6. In Snasa übernachten wir auf einem wunderhübschen Bauernhof in einem Haus, das auch locker noch 6 Personen mehr hätten beheimaten können. Der Nachmittag eignet sich ideal für einen Spaziergang durch die Wälder rund um Snasa.
Route: Trondheim – Snasa: ca. 185 km
Unterkunft: Gran Stabbur
Tag 20: E5 Richtung Norden
Welcome to Nord Norge! Wir passieren auf der E6 heute das Tor zum Norden und blicken zurück auf unglaubliche 3 Wochen Elternzeit-Roadtrip. So weit sind wir schon gekommen! Heute ist dank mittelmäßigem Wetter auch ein Tag den wir zum Fahren nutzen. Der Laksforsen Wasserfall ist ein schöner Zwischenstop für eine Pause!
Route: Snasa – Nesna: ca. 280 km
Unterkunft: Havblikk Camping (Dieser Campingplatz wurde in sämtlichen Apps und Reiseführern sehr gelobt. Es war für uns leider einer der schlechteren auf der gesamten Tour. Viele Dauercamper lassen es immer an Gemütlichkeit mangeln und die sanitären Anlagen haben sicherlich auch schon bessere Zeiten gesehen. Die Aussicht am Wasser ist grundsätzlich schön, wir haben hier aber eine sehr stürmische Nacht verbracht und kaum etwas gesehen.)
Tag 21: Kystriksveien
“Am Nachmittag soll das Wetter besser werden.” Diese Aussicht motiviert uns dann doch von der E6 abzuweichen und den Kystriksveien mit seinen zahlreichen Fährverbindungen zu wählen. Hier sind wir fast allein unterwegs und können erahnen wie wunderschön diese Etappe bei schönem Wetter sein muss. Und wir passieren die magische Grenze: Wir überqueren den nördlichen Polarkreis!
Route: Nesna – Forøy : ca. 145 km (inkl. Fährverbindungen zwischen Jektvik und Kilboghamn und später zwischen Ågskardet und Forøy)
Unterkunft: Furøy Camping (wunderschön am Fjord gelegen. Unsere Hütte war noch ganz frisch und hatte mit WC und Dusche sogar mehr Komfort als üblich).
Tag 22: Kystriksveien – bis Bodø (Svartisen)
Endlich ist die Sonne da! Wir genießen die letzte Etappe des Kystriksveien bei schönstem Wetter. Der Svartisen Gletscher ist unser erster Stop des Tages. Wir verzichten auf die Überfahr bis an den Fuß des Gletschers, da die Wandermöglichkeiten dort drüben nichts mit Baby im Tragetuch sind. Die Straße schlängelt sich direkt am Wasser entlang und auch hier sind wir trotz Hochsaison fast allein unterwegs.
Etwa 30 km vor Bodø ist Saltstraumen, der stärkste Gezeitenstrom der Welt, ein schöner Zwischenstop. Von der Brücke hast Du eine tolle Aussicht auf die sich bildenden Strudel, die durchaus bis zu 10 Meter im Durchmesser annehmen können.
Bodø selbst ist nett für einen Nachmittag, mehr braucht es in der kleinen Hafenstadt nicht. Wir erkunden die Straßen zu Fuß und freuen uns vor allem an der tollen Streetart, die vielerorts die Stadt schmückt.
Route: Forøy – Bodø : ca. 175 km
Unterkunft: AirBnb Appartement (Die Wohnung von Ronny liegt im Souterrain des Hauses. Es ist klein und recht dunkel – aber für eine (kurze) Nacht bevor es aufs Schiff geht ist es völlig in Ordnung).
Lesetipp: Von Trondheim nach Bodø: 10 Tipps für den Kystriksveien
Tag 23: Bodø – Lofoten
Heute geht es endlich auf die Lofoten. Das war einst das Ziel unserer Reise – wir haben gehofft, dass wir bis hierhin kommen. Und jetzt nach 22 Tagen stehen wir früh morgens am Hafen in Bodø und haben nur noch drei Stunden Fähre vor uns bis wir auf der schönsten und wildesten Inselgruppe des Landes sind. Es gibt mehrere Fährverbindungen zwischen dem Festland und den Lofoten, wir haben uns für die bis Moskenes entschieden.
Vom Hafen es geht weiter gen Süden nach Å i Lofoten, einem 100-Seelen-Ort ganz am Ende der Lofoten. Hier hängen wie überall auf den Lofoten im Sommer dicht an dicht die Dorsche über den Trockengestellen. Weiter geht es Richtung Reine und über Hamnoy (inkl. DEM Fotospot) weiter bis nach Ballstad. Der nächstgrößere Ort um den Kühlschrank zu füllen ist übrigens Leknes.
Route: Bodø – Ballstad : ca. 130 km (zzgl. Fähre)
Unterkunft: Hattvika Lodge (Ballstad ist perfekt gelegen, um sowohl den Süden als auch den Norden der Lofoten gut zu erreichen. Vom episch schönen Haukland Beach sind wir hier nur rund 15 Minuten entfernt – perfekt! Die Hattvika Lodge besteht aus mehreren ehemaligen Fischerhäusern, die zu stylischen Lofts umgebaut wurden).
Lesetipp: Hattvika Lodge in Ballstad – Luxus-Fischerhütten auf den Lofoten
Tag 24: Lofoten | Reine & Sakrisoy
Der Süden der Lofoten ist für uns der schönste Teil. Wir fahren dank etwas besserer Wetterbedingungen noch einmal nach Hamnoy und können uns an diesem Panorama gar nicht satt sehen – obwohl es so oft schon gesehen wurde. Der Wind zieht auf, Böen von bis zu 90 km/h peitschen an uns vorbei und hoch oben auf der Brücke (von der aus man diese tolle Aussicht hat) wird es ganz schön zugig. Minimoose ist warm eingepackt vor meinen Bauch geschnallt und verschläft vollkommen wie wir hier das wilde Wetter vor dieser Kulisse einfangen. Im Café Bringen in Reine wärmen wir uns bei Kakao und einer großartigen Zimtschnecke erst einmal wieder auf.
Die kleine Insel Sakrisoy ist nicht zu übersehen: Die ockergelben Fischerhäuser heben sich direkt von den hier sonst so markanten roten Hütten ab. Neben tollen Fotomotiven ist auch Anitas Sjomat ein Grund hier Halt zu machen. Die Fischburger haben ihren Preis (wie alles hier), aber sie sind ein Gedicht! Unser Tipp ist der Burger “Ole Brumm” (die norwegische Übersetzung für Winnie Pooh”).
Route: Tagestour nach Reine: ca. 146 km
Unterkunft: Hattvika Lodge
Lesetipp: Reiseguide Lofoten – Unsere Tipps für das schönste Ende Norwegens
Tag 25: Lofoten | Ramberg
Wenn im Sommer auf den Lofoten die Sonne scheint, so wie heute, dann glaubt man beim Anblick des Meeres glatt in der Karibik zu sein. Türkisblaues Wasser, weiße Strände. Wir genießen heute die Strände rund um Ramberg, die Aussicht an den Fredvang Brücken, das kleine Fischerdorf Nusfjord – die Speicherkarten unserer Kameras glühen!
Route: Tagestour nach Ramberg: ca. 110 km
Unterkunft: Hattvika Lodge
Tag 26: Lofoten | Norden
Spontan haben wir die Zeit auf den Lofoten verlängert und bleiben nun noch drei Tage in den nördlichen Lofoten rund um Svolvaer. Wir schauen auch an für uns noch eher unbekannten Teilen der Inseln vorbei, z. B. den Stränden von Unstad oder Eggum. Auch Uttakleiv, der Strand auf der anderen Seite der Haukland Bucht, steht heute noch einmal auf dem Programm.
Route: Tagestour in den Norden: ca. 210 km
Unterkunft: AirBnB Appartement in Svolvaer (wir wohnen im Souterrain eines Hauses am Stadtrand. Gerade im Sommer ist es super, dass die Fenster im Schlafzimmer klein sind: So scheint nachts die Sonne nicht so stark hinein).
Tag 27: Lofoten | Rund um Svolvaer
Nördlich von Svolver fahren wir heute bis zum Fähranleger in Fiskebol und halten unter anderem an der kleinen Kirche am Austnesfjord und schauen uns die Gegend rund um den Hafen von Svolver näher an. Die Hauptstadt der Lofoten war noch nie unser großer Favorit, denn hier ist es fast schon zu städtisch. Dafür gibt es ein umfangreiches Touren-Angebot z. B. für Seekajak-Touren (in der Mitternachtssonne) oder Speedboat-Touren in den berühmten Trollfjord.
Route: Tagestour in den Norden: ca. 100 km
Unterkunft: AirBnB Appartement in Svolvaer (wir wohnen im Souterrain eines Hauses am Stadtrand. Gerade im Sommer ist es super, dass die Fenster im Schlafzimmer klein sind: So scheint nachts die Sonne nicht so stark hinein).
Tag 28: Lofoten | Henningsvaer
Henningsvaer ist der hipste und quirligste Ort der Lofoten. Die kleine Hafenstadt ist neben ihren vielen Bars und Cafés, z. B. dem Trevarefabrikken vor allem für ihren wunderschönen Fußballplatz berühmt. Der Platz der örtlichen Jugendmannschaft liegt einmalig gelegen auf einer zerklüfteten Landzunge, umgeben von Wasser und jeder Menge Fischtrockengestelle. Im Sommer sieht man hier reichlich Drohnen über den Platz fliegen, denn das Panorama aus der Luft hat diesen Ort wohl weltbekannt gemacht.
Route: Tagestour nach Henningsvaer: ca. 100 km
Unterkunft: AirBnB Appartement in Svolvaer (wir wohnen im Souterrain eines Hauses am Stadtrand. Gerade im Sommer ist es super, dass die Fenster im Schlafzimmer klein sind: So scheint nachts die Sonne nicht so stark hinein).
Tag 29: Vesteralen
Wir haben den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht, die Vesteralen. 68.714481, 15.409306. Das sind die Koordinaten an der kleinen Straßenkreuzung in Sortland, an der wir wussten: Ab jetzt geht es wieder gen Süden.
Die Inselgruppe nördlich der Lofoten verdient eine ganz eigene Reise, heute sind wir nur durchgefahren. Von der E10 aus geht es mit der Fähre von Fiskebol nach Melbu. Bei schönem Wetter ist die Aussicht hier einfach fantastisch, geht unbedingt hoch ans Deck. Als Tagesziel haben wir Evenskjer (übrigens auch ein guter Punkt wenn man den Flughafen Harstad / Narbig anpeilt). Wir haben mit Blick auf die Karte uns den Tag also flexibel und frei eingeteilt, sind mal hier mal dort abgebogen.
Ein schöner Spot für eine Mittagspause ist übrigens rund um die Sortlandsbrua im gleichnamigen Ort. Unter dieser Brücke fahren auch die Hurtigruten-Schiffe durch, eine schöne Gelegenheit die Schiffe auch mal auf dem Wasser zu sehen.
Route: Svolvaer – Evenskjer (über Melbu und die Vesteralen): ca. 215 km
Unterkunft: Yellow House B&B (ein nettes B&B geführt von einem sympathisches Pärchen. An heißen Tagen wird es oben unter dem Dach leider sehr sehr heiß).
Schweden
Tag 30: Abisko Nationalpark
Bei Postkarten-Wetter genießen wir heute den Roadtrip auf der E10 durch Nordschweden. Unser Zwischenstop ist der Abisko Nationalpark, der nördlichste Nationalparks in Schweden. Hier ist der Startpunkt für den berühmten Fernwanderweg Kungsleden. Am sehr sehenswerten Visitorcenter mit toller Lappland-Ausstellung starten verschiedene Kurzwanderungen und Tagestouren. Über Holzstege und Brücken kommen wir zum Abisko-Canyon, wow, wunderschön!
Route: Evenskjer – Kiruna (ca. 235 km)
Unterkunft: Hotel Bishops Arms Kiruna
Lesetipp: Roadtrip durch Lappland | Tagestour in den Abisko Nationalpark
Finnland
Tag 31: Rovaniemi
Auf einem so langen Roadtrip muss man irgendwann auch mal Meter machen. Der Tag heute ist genau so einer. Von Kiruna geht es ohne große Zwischenstops auf einer recht eintönigen Route bis nach Rovaniemi. Am späten Nachmittag bleibt noch Zeit um Rovaniemi zu erkunden. Auf den ersten Blick reizt uns der Ort nicht. Aber wir haben ein fantastisches Abendessen in der Innenstadt und sind gespannt was Finnland uns noch bietet.
Route: Kiruna – Rovaniemi (ca. 350 km)
Unterkunft: AirBnB Appartement in Rovaniemi (Das Appartement liegt in einem großen Mehrfamilienhaus fußläufig zur Innenstadt)
Tag 32: Oulu
Wir verbringen den Tag am Polarkreis. Der letzte, bevor ab morgen die Sonne für uns wieder kurz untergeht. DIE Attraktion schlechthin in Rovaniemi ist sicherlich das Dorf des Weihnachtsmanns. Dieser Ort ist im Sommer zwar interessant, aber irgendwie fühlt es sich falsch an, dass “Jingle Bells” aus den Lautsprechern tönt und so gar kein Schnee zu sehen ist. Der Polarkreis verläuft quer durch das Weihnachtsdorf und natürlich kann auch der Weihnachtsmann besucht werden. Und im Postamt des Weihnachtsmanns kann man sich einen Brief für die Weihnachtszeit kaufen. Der kommt dann pünktlich zu Weihnachten beim Beschenkten an.
Route: Rovaniemi – Oulu: ca. 250 km
Unterkunft: Unser Appartement ist leider nicht mehr buchbar, lag in einem modernen Wohnkomplex am Rande von Oulu. Wichtigstes Kriterium war für uns die Waschmaschine + Trockner, denn der Berg an Schmutzwäsche wollte für den nächsten Tag wieder frisch gemacht werden.)
Tag 33: Rokua Nationalpark
Auf dem Weg von Lappland Richtung Süden zieht es uns heute wieder in die Natur. Der Rokua Nationalpark liegt genau auf unserem Weg. Wir genießen eine kurze, einsame Wanderung durch den Wald.
Route: Oulu – Paltamo: ca. 145 km
Unterkunft: Jättiläisenmaa
Tag 34: Jättiläisenmaa
Unsere Unterkunft Jättiläisenmaa liegt nicht nur herrlich idyllisch, sondern bietet auch jede Menge Gelegenheit zum Wandern. Vier markierte Rundwanderwege führen durch die umliegenden Wälder, zu Aussichtspunkten und kleinen Seen. Wir treffen auf der Wanderung keinen einzigen Menschen. Aber Millionen Mücken. Wir sind irgendwann nur noch fuchtelnd durch den Wald gelaufen und haben die Wanderung abgebrochen. Im Sommer lieben die Plagegeister die sumpfig-feuchten Böden.
Unser erster Weg führte am Nachmittag in die örtliche Apotheke, um Anti-Mücken-Spray zu organisieren. Ein Segen! Übrigens haben uns hier auch schon leichte Sprays geholfen. Da ich noch gestillt habe waren Deet und andere Hammer für mich Tabu. Unsere Unterkunft hat (wie fast jede in Finnland) eine eigene Sauna. Hier lässt es sich am Nachmittag also auch fantastisch aushalten.
Route: Oulu – Paltamo: ca. 45 km
Unterkunft: Jättiläisenmaa
Lesetipp: Jättilaisenmaa | Hideaway mit Traumpanorama mitten in Finnland
Tag 35: Koli Nationalpark
Ein deutsch-finnisches Ehepaar hat uns den Tipp gegeben den Koli Nationalpark zu besuchen. Und sie sollten Recht behalten. Der Blick von den beiden “Aussichtspunkten” Ukko-Koli und Akka-Koli ist wundervoll. Noch schöner ist es hier im Herbst, wenn Finnland von oben golden gelb und orange strahlt. Wer mag kann auf den Ukko-Koli laufen oder die kostenfreie Bahn nehmen und oben auf dem Berg weiter wandern.
Route: Oulu – Paltamo: ca. 250 km
Unterkunft: Guesthouse Koli Freetime
Tag 36: Koli Nationalpark
Im Koli Nationalpark gibt es unzählige Wanderungen für jeden Geschmack. Wir entscheiden uns heute für eine gemütliche Tour zu einem kleinen Bauernhof. Südlich von Koli zweigt die Straße Ylä-kolintie am Punkt 63.104983, 29.781435 nach links ab (folgt hier der Beschilderung zur Mattila Farm bis zum Parkplatz). Der Weg führt leicht bergan vorbei an satt blühenden Wiesen bis zum roten Farmhaus. Wir gönnen uns hier einen üppigen Brunch und wandern dann gemütlich zurück. Wer mag kann den Weg noch weiter laufen bis zur Ollila-Farm.
Route: quer durch den Koli Nationalpark: ca. 45 km
Unterkunft: Guesthouse Koli Freetime
Tag 37: Savonlinna
Es geht weiter südlich – ins Herz des finnischen Saimaa-Seengebiets. Unsere Unterkunft liegt am Rand von Savonlinna, ein kleines Appartement außerhalb der Stadt. Zugegeben sowohl Lage als auch Einrichtung könnten schöner sein, aber bei einer kurzfristigen Buchung kann man sich nun mal nicht immer alles aussuchen. Wir verbringen den Nachmittag in Savonlinna und besuchen Olavinlinna, die berühmte Festung im Herzen der Stadt. Hier finden jedes Jahr im August große Opernfestspiele statt (wer hin möchte sollte sich frühzeitig um Karten kümmern!). Außerhalb der Festspiele kann die Festung besichtig werden – es lohnt sich sehr!
Route: Koli Nationalpark – Savonlinna: ca. 210 km
Unterkunft: Raita House
Tag 38: Punkaharju
In einer Zeitschrift haben wir das Bild von Punkaharju gesehen und wussten: Da wollen wir hin. Hier gibt es deutlich mehr Wasser als Land, aber auf den schmalen Inselchen und Landzungen kann man hervorragend wandern. Verschiedene Rundwege führen direkt am Wasser entlang. Übrigens waren Mücken hier tagsüber kein Thema. Scheinbar haben wir sie erfolgreich in Lappland hinter uns gelassen.
Route: Savonlinna – Punkaharju – Savonlinna: ca. 100 km
Unterkunft: Raita House
Lesetipp: Punkaharju | Wandern im finnischen Saimaa Seengebiet
Tag 39: Sysmä
Quer durch Finnland geht es heute weiter Richtung Südwesten. Tagesziel ist die Region rund um Sysmä. Genau wie bei Punkaharju gibt es auch hier eine schmale Straße, die sich quer durch das Saimaa-Seengebiet schlängelt. Eine schöne Region zum Wandern und natürlich ist Pulkkilanharju auch ein tolles (Drohnen-) Fotomotiv.
Route: Savonlinna – Sysmä: ca. 310 km
Unterkunft: Guesthouse Kivitatti (ein hübsches kleines B&B am äußersten Rand von Sysmä, mitten in der Natur, unweit eines kleinen Sees. Das B&B wird von einem deutsch-finnischen Auswandererpaar mit viel Liebe geführt!)
Tag 40: Porvoo
Auf dem Weg nach Helsinki legen wir zwei sehenswerte Zwischenstops ein. Der erste führt zum See Kiikunlähde in Hollola. Der See ist der einzige Finnlands, der aus einer natürlichen Quelle gespeist wird, und liegt mitten im Nirgendwo. Wenn Sonnenlicht auf den See fällt, strahlt er türkisblau und man kann tief bis unter die Wasseroberfläche blicken. Der See ist nur zu Fuß zugänglich (bitte beachte die Privatsphäre der Anwohner und nutze den ausgeschilderten Parkplatz). Baden im See ist natürlich auch verboten.
Weiter geht es nach Porvoo, die wunderschöne Holzstadt östlich von Helsinki. Die roten Speicherhäuser am Fluss sind nur ein Highlight der zweitältesten Stadt Finnlands. Auch die hübschen Gassen in der Altstadt mit bunten Fassaden, kleinen Cafés und Designshops lohnen für einen ausgiebigen Besuch.
Route: Sysmä – Helsinki: ca. 250 km
Unterkunft: AirBnB-Apartment (kleines Apartment in einem Wohnkomplex rund 30 Autominuten nördlich von Helsinki. Das Apartment wird über Schlüsselbox geöffnet ist sauber und gut eingerichtet. Ein Parkplatz liegt direkt vor der Tür.)
Tag 41: Savonlinna
Mit dem Schiff geht es heute zu Helsinkis schönster Sehenswürdigkeit: auf die Insel Savonlinna. Zu Fuß erkunden wir die Festungsinsel vor den Toren der Stadt und genießen ein wohliges Bad für die Füße in der Ostsee, den Blick auf die Skyline der Stadt und köstlichen Kuchen in den Cafés im Ortskern. Es gibt eine ganze Reihe Museen auf Savonlinna, dazu geführte Touren und Einblicke in die historische Bedeutung der Festung. Plane hier ruhig einen ganzen Tag ein, es lohnt sich!
Route: innerhalb Helsinkis: ca. 30 km
Unterkunft: AirBnB-Apartment (kleines Apartment in einem Wohnkomplex rund 30 Autominuten nördlich von Helsinki. Das Apartment wird über Schlüsselbox geöffnet ist sauber und gut eingerichtet. Ein Parkplatz liegt direkt vor der Tür.)
Lesetipp: Tagesausflug in Helsinki | 5 Tipps für Deinen Besuch auf Suomenlinna
Tag 42: Helsinki
Heute schauen wir uns die finnische Hauptstadt genauer an. Es geht überwiegend zu Fuß durch die Stadt: Vom Hafen aus Richtung Norden bis zum Sibelius Monument, auf eine Zimtschnecke oder zwei in das wunderhübsche Regatta-Café und natürlich zum strahlend weißen Dom. Helsinki ist moderner, urbaner, hipper und jünger als Stockholm, aber auf jeden Fall eine Reise wert. Vor allem Design-Liebhaber werden die Stadt (nicht nur wegen des Design-Museums) lieben!
Vom Hafen am Olympia-Terminal aus besteigen wir abends die Tallink Silja Richtung Stockholm. Wir verlassen Finnland mit einem weinenden Auge – wir haben uns in den letzten zwei Wochen schockverliebt in dieses Land!
Route: innerhalb Helsinkis: ca. 15 km
Unterkunft: Wir haben auf der Tallink Silja von Helsinki nach Stockholm übernachtet.
Schweden
Tag 43: Stockholm Gamla Stan
Bei wunderschönem Sommerwetter genießen wir nach dem Aufwachen die Fahrt durch die Stockholmer Schären. Insel für Insel reiht sich hier aneinander und wir gleiten fast lautlos durch das Wasser. In Stockholm steht heute ein gemütlicher Spaziergang durch die Stadt auf dem Programm. Gamla Stan gehört trotz Tourismusmassen dazu. Ab dem späten Nachmittag wird es hier aber deutlich leerer (Kreuzfahrtschiffe und Tagestouristen sind dann wieder weg). Und wenn abends das Licht durch die Gassen fällt sieht es doppelt schön aus!
Route: innerhalb Stockholms: ca. 30 km
Unterkunft: AirBnb-Apartment (rund 20 Autominuten südlich von Stockholm. Wir haben im Souterrain eines hübschen Hauses im Stockholmer Vorort Enskede gewohnt. Die Gastgeberin Olga ist sehr herzlich und hat uns für Minimoose sogar einen kleinen Wickeltisch, eine Badewanne und jede Menge Spielzeug bereit gelegt).
Lesetipp: Unterwegs mit dem Stockholm Pass | Für wen lohnt sich die City Card?
Tag 44: Stockholm UBahn
Bei weit über 30 Grad war es heute in Stockholm unerträglich heiß! Also ab in den Untergrund, das lohnt sich in Stockholm doppelt. Es ist erstens angenehm kühl und zweitens: Über 90 Haltestellen in Stockholm sind künstlerisch gestaltet. Hier gibt es unterirdische Gewölbe, Regenbögen, Nintendo-Superhelden, Gärten und vieles mehr.
Route: wir waren heute ausschließlich mit der Bahn unterwegs
Unterkunft: AirBnb-Apartment (rund 20 Autominuten südlich von Stockholm. Wir haben im Souterrain eines hübschen Hauses im Stockholmer Vorort Enskede gewohnt. Die Gastgeberin Olga ist sehr herzlich und hat uns für Minimoose sogar einen kleinen Wickeltisch, eine Badewanne und jede Menge Spielzeug bereit gelegt).
Lesetipp: Unterwegs mit dem Stockholm Pass | Für wen lohnt sich die City Card?
Tag 45: Die größte Eisdiele Schwedens
Die letzten Tage unseres Roadtrips sind angebrochen und nun steht Smaland auf dem Programm. Die größte Provinz in Südschweden ist perfekt für einen Familienurlaub in Schweden. Wir steuern von Stockholm aus zunächst Richtung Söderköping, einem kleinen Ort am Götakanal. Hier gibt es die wohl berühmteste Eisdiele Schwedens, zumindest die mit der längsten Warteschlange. Im Smultrontället Glassrestaurang warten leckere hausgemachte Kreationen auf euch und versprochen: Die Portionen sind wirklich riesig!
Route: Stockholm – Linköping (ca. 250 km)
Unterkunft: AirBnb-Apartment (mitten auf dem Land außerhalb von Linköping. Wir haben in einem eigenen kleinen Haus neben den Besitzern gewohnt. Unten gibt es eine kleine Küche mit Wohn- und Essecke, oben auf der Empore haben wir geschlafen).
Lesetipp: 7 Tipps für einen Familienurlaub in Smaland
Tag 46: Bullerbü
“Wir Kinder aus Bullerbü” zählt für mich zu den schönsten Kinderbüchern, die es gibt! Bullerbü oder genauer gesagt Bullerbyn wie es im Schwedischen heißt gibt es wirklich. Heute sind die drei roten Häuser, der Mittelhof, der Nordhof und der Südhof zu einem wahren Touristenmagnet mitten im Nirgendwo geworden. Neben dem Dorfcafé gibt es hier nicht viel zu sehen, da die Höfe heute von Privatpersonen bewohnt sind (was müssen die für Nerven haben!). Unweit von Bullerbyn kann man auch den Drehort von Michel aus Lönneberga besuchen. Hier kostet der Besuch des Hofes allerdings auch Eintritt.
Wer noch mehr Astrid Lindgren erleben möchte, der kann (eher geeignet für ältere Kinder) die Astrid Lindgrens Värld besuchen. Große Spielplätze, Theateraufführung, Kulissen aus den Büchern, die Villa Kunterbunt … hier findest Du alle Helden aus Astrids Kinderbüchern.
Route: Linköping – Vetlanda (ca. 245 km)
Unterkunft: Kvarndammens B&B Vandrarhem (ein typisch schwedisches Vandrarhem, eine Art Jugendherberge. Wir haben im Nebenhaus des Vandrarhems übernachtet, das Badezimmer gab es auf der Etage. Das Frühstück gab es im Haupthaus).
Tag 47: Elchpark Gronasen
Wir sind nun fast am Ende der Reise und haben trotz reichlich Ausschau noch nicht einen Elch gesehen. Im Gronasen Elchpark ist uns ein Besuch beim König des Waldes sicher. Die Tiere leben hier auf einem riesigen Areal und wer ein wenig durch die Wälder, vorbei an Wasserstellen oder Futterstellen streift wird auf jeden Fall Elche sehen. In Smaland gibt es eine ganze Hand voll Elchparks, schau mal ob auch einer auf Deiner Route liegt.
Unsere Nachmittage in Smaland haben wir jeden Tag für eine ausgiebige Fika genutzt, also ein gemütliches Beisammensein mit Kaffee, Kuchen und kleineren Snacks. Wunderbar gemütlich und reichlich nostalgisch geht das z. B. in Emmaboda in der Konditori Fenix mit Elvis & Co.
Route: Vetlanda – Emmaboda (ca. 145 km)
Unterkunft: Ödevata Fiskecamp (Mehr Schweden geht in einer Unterkunft nicht! Wir haben mitten im Wald außerhalb von Emmaboda übernachtet. Es gibt mehrere Gasthäuser direkt am See, das Frühstück wird im Haupthaus serviert).
Tag 48: Karlshamn
Eigentlich haben wir heute einen Schlechtwetter-Tipp, aber auch bei der anhaltenden Hitze der letzten Tage lohnt sich der Besuch. Das Kreativum in Karlshamn ist ein Wissenschaftsmuseum, das vor allem aber nicht nur für Kinder toll ist. Elektrizität, Optik, Astronomie, aber auch Themen wie Wasserkraftwerke, Forstwirtschaft werden hier mit hunderten Exponaten erklärt.
Nach dem Museum geht’s an den Hafen von Karlshamn ins Wagga Fish & Delicacy. Die langen Schlangen haben ihren Grund, es gibt köstlichstes Seafood!
Route: Emmaboda – Listerby (ca. 130 km)
Unterkunft: Göholm Bed & Breakfast (ein wunderhübsches B&B außerhalb von Listerby. Ein uriges altes Haus mit herrlich viel Nippes, Charme und Geschichte – und einem richtig leckeren Frühstück).
Lesetipp: Auf nach Südschweden | 5 Tipps für deinen Urlaub in Blekinge
Tag 49: Blekinge | Karlskrona
Im Süden Schwedens, in der hübschen Provinz Blekinge, sehen wir heute beim Wandern welche Auswirkungen die anhaltende Hitze hat. Verbranntes Gras, karge Bäume, die Hitze hat Südschweden fest im Griff. Das Almö Naturreservat, kurz vor der Halbinsel Hasslö, bietet einige Rundwanderwege. Wir entscheiden uns bei der Hitze für einen kurzen Weg unweit des Golfplatzes.
Für den Nachmittag haben wir noch einen zauberhaften Fika-Tipp für Dich: Das Café Mandeltartan in Ronneby ist unbedingt einen Besuch wert!
Route: Listerby – Yngsjö (ca. 120 km)
Unterkunft: Linda Gård (unsere letzte Unterkunft der Reise liegt mitten auf dem Land, auf einem weitläufigen Bauernhof. Wir wohnen in einem hübschen Zimmer unter dem Dach).
Tag 50: Rückfahrt TT-Line
Die letzten Kilometer in Skandinavien führen uns nach Malmö. Die hippe Stadt im Süden Schwedens ist ein toller Abschluss einer unglaublichen Reise. Wir machen es und bei immer noch heißen Temperaturen heute gemütlich: Es geht ins Malmö Aquarium und anschließend zum letzten Schwedisch-Schlemmen in die Markthalle, die Malmö Saluhall. Wir gönnen uns eine große Saladbowl bei Holy Greens, ein echter Tipp! Für die Überfahrt nach Hause decken wir uns noch einmal üppig mit Zimtschnecken und Karamomknoten ein.
Dank E-Tickets geht das Einschiffen an der TT-Line entspannt und schnell. Wir werfen einen letzten Blick auf die untergehende Sonne über Schweden, atmen tief durch und sind aus vollem Herzen dankbar für die schönste Reise unseres Lebens!
Route: Yngsjö – Trelleborg (ca. 155 km)
Unterkunft: Wir übernachten auf der TT-Line auf der Route Trelleborg-Travemünde.
Wow – wenn Du bis hierhin gelesen hast, danke! Wir hoffen wir können Dich für eine ähnliche Tour inspirieren. Auch wenn Du keine 50 Tage Zeit hast, kann man diesen Skandinavien-Roadtrip natürlich auch einkürzen oder nur Teile davon fahren. Welche Fragen hast Du? Rein damit in die Kommentare!
Mit diesem Beitrag nehmen wir außerdem an der Blogparade zum Thema “Unser schönster Roadtrip mit Kind” von Angela vom Blog “Unterwegs mit Kind” teil. Sicherlich ist eine solch große Tour etwas ungewöhnlich, aber das macht ja gerade den Reiz von Blogparaden aus!