Ein fahrintensiver Tag wie heute treibt uns schon früh aus den Federn und raus auf die Straße. Die Stecke von Borgarnes Richtung Akureyri verläuft island-typisch: Scheinbar endlos wirkendes Land rechts und links der Straße und man sieht nur selten mehr als ein paar Autos. Ein paar Zwischenstops haben immer wieder lohnende Aussichten geboten.
Fahrt durch das Öxnadalur Tal
Hinter Varmahlíð zweigt die Ringstraße nach Osten ab. Kurze Zeit später fährt man durch das sehr schönes Öxnadalur Tal mit vereisten Bergspitzen Richtung Akureyri. Immer mehr Berge mit schneebedeckten Gipfeln tauchten entlang des Weges auf und machen den letzten Teil der Strecke bis Akureyri richtig schön.
Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir auch wieder mal eine Ampel gesehen und dann gleich eine so niedliche. Alle Ampeln entlang der Hauptstraße nach Akureyri zeigen während der Rotphase ein Herzchen an. Hach….
Stadtbummel durch Akureyri
Auch wenn Akureyri auf den ersten Blick den niedlichen Charme einer Kleinstadt hat, ist die Stadt hoch oben im Norden eine der größten Islands. Wir haben das Auto auf einem kleinen kostenfreien Parkplatz an der Ecke Kaupvangsstræti/Eyrarlandsvegur abgestellt und sind zu Fuß durch die Stadt gelaufen. Auch entlang des Eyjafjörður Fjords gibt es einige Parkplätze.
Wie so oft sind die Kirchen in Island ein lohenswertes Ziel. Die Akureyrarkirkja thront hoch oben über der Stadt und erinnert optisch an die Hallgrimskirkja in Reykjavik. Kein Wunder, beide Kirchen stammen vom isländischen Architekten Guðjón Samúelsson. Angenehmer Nebeneffekt: Die Kirche hat eine Toilette (200 ISK Gebühr). Nach der langen Fahrt war das mehr als praktisch.
Nun galt es eines der kulinarischen Highlights Islands näher unter die Lupe zu nehmen: Die Isländer lieben HotDogs, wir auch: Also los gehts. Ganz traditionell gönnen wir uns an einer Imbissbude in der Fußgängerzone einen HotDog „með öllu“ (mit allem): Rohe und geröstete Zwiebeln, Ketchup, Senf und Remoulade. Der Senf ist geschmacklich ein Mittelding zwischen unserem scharfen und süßen Senf. Wirklich lecker! Ein kleiner Bummel durchs Städtchen (natürlich mit Besuch in der Buchhandlung Eymundsson) rundete unseren Ausflug ab.
Klein, verschlafen, herzlich | Willkommen in Dalvik
Die schneebedeckten Berge am Horizont begleiteten unseren Weiterfahrt nach Dalvik. Diese Kulissen hier sind einfach traumhaft – man will am liebsten immer weiterfahren um noch mehr zu sehen und gleichzeitig soll die Zeit stehen bleiben, um jeden Moment zu genießen.
Dalvik liegt ähnlich wie Borgarnes ganz verschlafen am Wasser und hat außer dem kleinen Hafen , einer sehr hübschen Kirche und ein paar Häusern kaum etwas zu bieten.
Kulinarische Perle in der Kleinstadt | Gregor’s Pub
Genau an solch unscheinbaren Orten findet man dann eben doch immer noch ein Highlight – und das war unser Abendessen heute. In Gregor’s Pub – hier gibt es gerade einmal knapp 10 Tische – stimmt einfach alles: Das Ambiente, das Essen und der freundliche Koch, der sich nach dem Essen noch persönlich erkundigt ob alles in Ordnung ist.
Die Karte ist übersichtlich: Es gibt fangfrischen Fisch des Tages, Lamm und eine Tagessuppe. Das Lamm mit einer feinen kross gebratenen Fettschicht und einer fantastischen Sauce war großartig. Die Sauce hatte irgendetwas karamelliges, süßlichlich- würziges an sich und war zusammen mit dem Lamm eines der besten Gerichte, die wir auf Island genießen durften (und ganz davon abgesehen stimmte auch ausnahmsweise das Preis-Leistungs-Verhältnis).
Auch in Dalvik gibt es kleine hübsche Kirche am westlichen Ende des Ortes. Nach einem so leckeren Abendessen machten wir noch einen Spaziergang durch das ruhige Örtchen zur Kirche und zum Hafen. Von Dalvik aus sind auch am späten Abend noch Walbeobachtungstouren möglich – wir entschieden uns aber mit der Hoffnung auf besseres Wetter dazu, die Tour am nächsten Tag von Husavik aus zu unternehmen.
Zahlen & Fakten zum Tag
Start/Ziel | Borgarnes/Dalvik |
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Gefahrene Strecke | ca. 360 km |
Unterkunft | Fosshotel Dalvik |
Restaurant | Gregor’s Pub |
Aktivitäten | Fahrt von Borgarnes nach Akureyri/Dalvik Innenstadt von Akureyri Bummel durch Dalvik |
Haach, ich weiß nicht warum, aber ich liebe Akureyri, obwohl es so klein ist. Das hat wahrscheinlich viel mit der Lage zu tun.
Eure Einträge lösen bei mir auf jeden Fall wieder Fernweh aus, da ich eine sehr ähnliche Tour durch Island gemacht habe.
Wie sind denn die Temperaturen? Die Leute auf dem einen Foto laufen ja relativ luftig rum, aber ich habe auch schon Frauen bei -3 °C in Ballerinas ohne Socken gesehen, daher muss das nichts heißen.
Hallo Silja,
uns geht es da genau wie dir. Wann immer wir gerade Beiträge über Island sehen oder lesen wollen wir am liebsten gleich wieder los. :-)
Das Wetter war wirklich angenehm mild. Wir hatten an diesem Tag Ende Juli schätzungsweise 18-20 Grad. Zwischendurch hat es geregnet und gerade am Wasser kam es dir dann schnell kälter vor. Für Isländer sind das ja direkt sommerliche Temperaturen. Vor allem in den Abendstunden fanden wir es doch recht schnell kalt, aber nackte Beine und T-Shirts waren auch da für die Isländer kein Problem :-)
Schau gerne bald wieder vorbei, die Reise auf Island geht ja noch weiter. Unsere Erlebnisse und Tipps rund um Húsavík und Mývatn werden in den nächsten Tagen verbloggt.
Liebe Grüße
Anke & Thorsten
Akureyri ist wirklich eine enorm tolle Stadt. Auf der anderen Seite der Bucht standen damals 3 total schöne Häuser. In meinen Gedanken hatte ich schon den Umzug und Hauskauf geplant. Gut, aber aktuell bin ich eben doch noch in Deutschland:-)
Ich glaube jeder der mal in Island war, verspürt den Wunsch wieder dorthin zu reisen. Die Bilder und Erlebnisse sind einfach so eindrücklich.
Nehmt ihr auch die Westmänner Inseln mit? Die kann ich nur empfehlen:-) Unten im Süden.
Liebe Grüße
Regina
Liebe Regina,
bei den süßen Häusern auf Island kann man wirklich schnell schwach werden. Zum wirklichen Leben wäre uns dort das Klima bzw. die Helligkeitsunterschiede im Sommer und Winter zu extrem. Für eine Reise natürlich super, aber für immer… hach, da hätten wir glaube ich andere Orte wo wir gerne ein (Ferien-)Haus hätten :-)
Die Westmänner Inseln haben wir leider nicht besucht (Thorsten wollte dort wahnsinnig gerne einen Abstecher hin machen, weil er nur gutes darüber gelesen hat). Die stehen fürs nächste Mal auf unserer Liste (genau wie die Westfjorde). Verdammt, man braucht mehr Zeit für Island :-)
Liebe Grüße
Anke & Thorsten