Der deutsche Sommer … naja, lassen wir das Thema unkommentiert. Der bisherige August löst bei uns Sehnsucht nach Sonne und gutem Wetter aus – und wir denken unweigerlich an unsere Tour nach Südfrankreich im Mai.
Getarnt als Überraschungstour wusste ich anfangs überhaupt nicht wo es hingeht. Eine Zwischenstation in Bern und weiter Richtung Italien ließ mich zunächst an eine Tour in die Toskana glauben.Weit gefehlt als Thorsten plötzlich nach rechts Richtung Monte Carlo abgebogen ist… Was folgte war 7 Tage mediterranes Leben in Südfrankreich an den schönsten Orten der Côte d’Azur. Von Strand und türkisblauem Meer bis zu verwinkelten provenzialischen Bergdörfern ist alles für einen einwöchigen Besuch dabei.
Ramatuelle | Einen provenzalischen Markt besuchen
Rund um den Golf von St. Tropez gibt es jede Menge dieser kleinen beschaulichen Bergdörfer. Orte an denen die Zeit irgendwie still zu stehen scheint. Gäbe es nicht größere und kleinere Parkplätze für Touristen rund um das Örtlein würde man glauben hierhin verirrt sich niemand. Aber auch mit Besuchern ist es hier ruhig, lediglich die provenzialischen Märkte bringen Trubel und Leben auf den Marktplatz der Stadt. Jeden Donnerstag und Sonntag kann man vormittags neben Oliven, Salami, Obst, Gemüse, Essig und Öl natürlich auch Töpferwaren, Kleidung, Seifen und – na klar, reichlich Produkte mit Lavendelaroma erstehen.
Unser Tipp: Sich einfach mal durchprobieren und ein paar Leckereien mitnehmen. Zum Beispiel eine luftgetrocknete Salami mit Nüssen und Basilikum oder einen leckeren Essig mit Fruchtaroma.
Grimaud | Wandern zur Pont des Fees
Vom Parkplatz am Ende des Orts sind es nur wenige Meter bis zum Start der kurzen Wanderung zur Pont des Fees. Die Brücke liegt im Tal, also geht es gleich mäßig im Zickzack bergab durch Wiesen und schmale Waldstücke. Recht bald erreicht man den Fluss La Grande; der Wanderweg verläuft nun parallel dazu. Wenige hundert Meter weiter steht man vor der hübschen historischen Steinbrücke.
Zurück führt der Weg noch ein wenig vorbei am Fluss und zweigt dann nach rechts in den Wald ab. Nach einem kurzen Anstieg erreicht man die historische Mühle von Grimaud und die Straße zurück zum Parkplatz.
Unser Tipp: Proviant mitnehmen und ein Picknick am Flussufer an der Brücke einplanen.
Port Grimaud | Das Venedig der Provence
Bunte Häuserfassaden, jede Menge Brücken und schmale Kanäle – die Lagunenstadt Port Grimaud erinnert unweigerlich an Venedig und gefällt uns sogar besser als das italienische Original. Straßen, Häuser und Kanäle sind deutlich gepflegter als in Venedig, aber der ganze Rest ist genauso touristisch. Parken innerhalb der Stadt ist nicht erlaubt, es gibt aber zahlreiche Parkplätze vor dem Stadteingang.
Unser Tipp: Der Blick vom Kirchturm auf den Hafen von Port Grimaud (Eintritt 1 Euro). Direkt am Fuße des Kirchturms ist einer der zahlreichen Elektroboot-Verleihe. Mit einem der Boot kann man auch selbst durch die Kanäle schippern (20 Euro für 30 Minuten).
St. Tropez | Zwischen Yachthafen und Gassen
Um kaum eine französische Stadt ranken sich wahrscheinlich so viele Klischees und Gerüchte wie um den kleinen Hafenort St. Tropez. Wir waren zum Beispiel überrascht wie doch recht klein der Ort im Verhältnis zu den großen Parkplätzen vor dem Ortskern ist. Wie beschaulich und historisch der Ortskern rund um das Hafenbecken aussieht. Beim Spaziergang durch die Stadt geht man natürlich an den großen Yachten im Hafen vorbei und schaut auf die noch viel größeren Boote etwas weiter draußen auf dem Wasser. Und man ist erstaunt über kulinarische Angebote wie 1 kg Kaviar für 5.000 Euro.
Unser Tipp: Abseits der überfüllten Hafenpromenade ergeben sich von der Zitadelle (3 Euro Eintritt) tolle Aussichten auf die Stadt von oben. Natürlich mit dem markanten Kirchturm. Und wer hier oben noch ein bisschen weiter entlang der Bucht läuft blickt auf edle Villen und Gärten jenseits des Ortskerns.
Küstenstraße Corniche d‘Or | Roter Sandstein in Südfrankreich
Die Küstenstraße Corniche d’Or gilt als eine der Traumstraßen an der Côte d’Azur – also mussten wir sie natürlich fahren!. Zwischen Saint-Raphaël und Mandelieu-la-Napoule schlängelt sich die Strecke auf rund 30 Kilometern direkt am Meer entlang. An vielen Stellen gibt es tolle Aussichten auf die Küste, das Meer, auf die roten Bergen des Esterel-Massvis. Zuletzt haben wir solchen Stein im Südwesten der USA gesehen, kaum zu glauben, dass wir hier gerade in Südfrankreich sind.
Unser Tipp: Startet am späten Nachmittag zu dieser Tour und fahrt die Straße von West nach Ost. So seid ihr auf der dem Meer zugewandten Seite und könnt einfach die Park- und Haltebuchten nutzen.
Col du Canadel | Über die Hügel durchs Hinterland
Die nächste Traumstraße führt uns vom Meer Richtung Hinterland. Von Cavalaire-sur-Mer aus kommend biegen wir in Rayol-Canadel-sur-Mer scharf rechts auf die schmale Straße D27 ab. Bis zum rund 250 Meter hohen Pass schlängelt sich die Straße in Serpentinen den Berg hinauf. Oben angekommen habt ihr einen wunderschönen Blick Richtung Mittelmeer und den perfekten Ort für ein zweites Frühstück.
Île de Porquerolles | Ein Hauch von Karibik an der Côte d’Azur
Auf der Île de Porquerolles haben wir schönsten Strände und das türkiseste aller türkisenen Meere gesehen. Die kleine Insel erreicht ihr von Hyères aus nach ca. 20 Minunten mit dem Boot. (Hin- und Rückfahrt 19,50 Euro für Erwachsene, 17,30 Euro für Kinder zwischen 4 und 12 Jahren). Am schönsten lässt sich die rund 7 km lange und 3 km breite Insel mit dem Fahrrad erkunden. Vor Ort reiht sich ein Verleih an den nächsten. (ca. 15 Euro pro Person / Tag)
Die Tour führt euch durch Olivenhaine, Felder und Wald zu wunderschönen Stränden und steilen Küsten. Im Süden der Insel findet ihr die berühmten steilen Küsten mit schönen Aussichtspunkten.
Unser Tipp: Unbedingt zum Plage de Notre-Dame im Osten der Insel fahren und den Blick auf das türkisblaue Wasser genießen. Bei den richtigen Temperaturen lohnt sich hier auch das Baden.
Sonnenuntergang über den Dächern von Hyères
Wenn ihr Abends von der Île de Porquerolles zurückkommt (letzte Überfahrt um 19:30 Uhr) lohnt sich noch ein Besuch der Hafenstadt Hyères. Rund um den alten Marktplatz findet ihr gute Möglichkeiten für ein Abendessen. Und durch die schmalen Gassen führt euch der Weg zu tollen Aussichtspunkten über die roten Dächer der Stadt.
Baie de Cavalaire
In der Nähe vom Plage du Sylvabelle verläuft oberhalb des Meeres ein toller schmaler Küstenpfad mit tollen Aussichten über das Mittelmeer. Über Felsen, vorbei an Bäumen und Wildblumen führt der Weg zunächst parallel zum Meer. Am Ende zweigt er rechts wieder Richtung der Hauptstraße Boulveard de Littural ab. An der Straße entlang geht es zurück zum Parkplatz am nächsten Kreisverkehr.
Die Mühlen in Südfrankreich
Wer die Hauptstraßen verlässt und von Bergdorf zu Bergdorf fährt kommt rund um Ramatuelle und Grimaud an tollen historischen Mühlen vorbei. Zwei leicht zugängliche und besonders schöne Exemplare findet ihr am Ortsende von Grimaud und direkt an der Straße auf dem Weg von Ramatuelle nach Gassin.
Guten Morgen!
Sitze gerade in Grimaud und lasse mich für neue Ausflüge inspirieren.
Ein Ausflug in die Gorges du Verdon mit abschließendem Abendessen in Aups könnte ich empfehlen. Sowieso gibt es im Landesinneren schöne Dörfer und Sehenswürdigkeiten..
Gruß aus dem Urlaub!
Hallo Franca,
danke für deine Grüße aus Südfrankreich! Hoffentlich ist die Lage trotz der Waldbrände für dich gerade sicher! Danke für deinen Tipp zur Gorges du Verdon! Auf unserer Rückfahrt waren wir am Lac de Sainte-Croix – was für ein Türkis, einfach toll! Wir wünschen Dir noch eine tolle Zeit in Südfrankreich!
Liebe Grüße,
Anke