Auf der Reise vom Ruhrgebiet nach Dresden ist die Wartburg in Eisenach ein lohnenswerter Zwischenstop. An einem wunderschönen Herbsttag im September machen wir uns morgens zu Fuß vorbei am Bachhaus und der Altstadt von Eisenach auf den Weg zur Burg.
Durch den Wald hinauf zur Wartburg
Viele verschiedene Wege führen von Eisenach hinauf zur Wartburg. Wir wandern über den Reuterweg bzw. Hainweg in ca. 30 Minuten durch den Wald zur Burg. Der Weg führt zunächst über Asphalt einige Meter von der Hauptstraße weg (der Beschilderung Fußweg zur Wartburg 30 Min folgen) und wird dann zu einem angenehm zu laufenden Waldweg.
Nach 700 Metern trifft der Waldweg auf die Zufahrtsstraße zur Burg und die kleine Eselstation. Kinder können hier ganz traditionell die letzten Meter bis zur Burg auf dem Rücken der Esel zurücklegen. Wir leider nicht und so überqueren wir die Straße und laufen das nun etwas steilere Stück (ca. 350 Meter) zur Wartburg hinauf.
Eisenach im Nebel
Oben angekommen hat man einen wunderbaren Blick auf das noch halb im Nebel liegende Umland von Eisenach. Die Sonne bahnt sich langsam ihren Weg durch die Nebeldecke und lässt die Wälder in allen nur erdenklichen herbstlichen Farben erstrahlen. Leider ist die Wartburg auf einer Seite gerade eingerüstet, was den Blick ein wenig stört. Das Naturschauspiel hier oben können wir nur jedem empfehlen: Recht früh morgens hinauf zur Wartburg und dann beobachten wie sich langsam der Nebel auflöst –märchenhaft!
Führung durch die Wartburg
Die spannende Geschichte und historische Bedeutung der Wartburg, die verschiedenen Bauphasen und die völlig unterschiedlichen Räumlichkeiten kann man wunderbar im Rahmen einer Führung erleben. Erwachsene zahlen führ die ca. einstündige Führung 9 Euro, Schüler und Studenten 5 Euro. Für alle, die während des Rundgangs fotografieren oder filmen wollen wird ein Zuschlag von 2 Euro erhoben. Zu Beginn wird die Entstehung der Wartburg und die unterschiedlichen Bau- und Restaurierungsphasen erläutert. Über eine kleine Treppe führt den Weg nach oben in den ehemaligen Rittersaal.
Weiter geht es in das angrenzende Speisezimmer mit dem großen Kamin und massiven Holztisch. Nun folgt die Kemenate, einer der prunkvollsten Räume der Wartburg. Die Decke und Wände sind mit Tausenden kleinen Glasmosaiksteinen verziert, die in Form von Bildern das Leben der heiligen Elisabeth erzählen.
Über einen schönen Arkadengang und eine Wendeltreppe führt der Weg nun weiter in die Kapelle. Im darauffolgenden schmalen Gang sind die Wände mit aufwändigen Fresken verziert. Ein kleiner Durchgang führt rechts in den Sängersaal, der auf einem großen Wandgemälde den berühmten Sängerwettstreit auf der Wartburg zeigt. Auf besondere Gemälde wie den Sängerwettstreit oder den kleineren Bildern im angrenzenden Landgrafenzimmer, die die Entstehung der Wartburg zeigen, wird auch während der Führung detaillierter eingegangen.
Das Highlight der Führung ist der große Festsaal in der obersten Etage. Der prunkvolle Raum beheimatet auch eine der Fahnen, die von Studenten im Rahmen des ersten Wartburgfests 1817 hier hochgetragen wurde. Die Eisenacher Abiturienten bekommen im großen Festsaal der Wartburg ihre Abschlusszeugnisse überreicht. Im Festsaal endet die offizielle Führung; im Eintrittspreis ist allerdings auch der Besuch des angrenzenden Museums eingeschlossen.
Im Museum kann man nicht nur verschiedene Wanderausstellungen besuchen, sondern auch immer wieder Blicke in historische Räumlichkeiten werfen. Natürlich auch in die berühmte Lutherstube, in der Martin Luther die Bibel übersetzt hat. Der angebliche Tintenfleck an der Wand ist wirklich nur mit überaus großer Fantasie zu erkennen.
Die Wartburg im Sonnenschein
Nach der einstündigen Führung hat die Sonne endgültig den Weg durch die Wolken gefunden und lässt die Wartburg und die umliegenden Wälder in herbstlichem Glanz erstrahlen. Für 50 Cent Eintritt kann man durch ein kleines Drehkreuz auch noch auf einen Aussichtsturm laufen, der uns den Innenhof der Wartburg von oben bestaunen lässt. Zurück nach Eisenach wählen wir einen der anderen zahlreichen Wanderwege durch den Wald.
Habt ihr schon einmal die Wartburg in Eisenach oder ein vergleichbares Ausflugsziel besucht ? Wir freuen uns über eure (herbstlichen) Tipps für Thüringen und Deutschland.
Die Fotos sind echt sehr schön geworden, ich mag das eine mit dem Nebel besonders. Die Wartburg wollte ich mir auch schon immer mal ansehen. In Thürigen war ich noch gar nicht so unterwegs – muss nachgeholt werden. :) Sachsen hat eine Reihe schöner Schlösser und Burgen, aber ich habe auch noch nicht alle gesehen. Auf alle Fälle sind Dresden und Leipzig immer eine Reise wert. Die Burg, die mir bislang am besten gefallen hat, steht in Österreich in Kufstein (ist aber in der Nähe der Grenze). LG Myriam
Liebe Myriam,
danke für den Tipp mit der Festung Kufstein, das ist eine gute Idee für einen der nächsten Österreich-Besuche. In Sachsen haben wir uns unter anderem Schloss Moritzburg angeschaut. Wir waren ganz beeindruckt von der regelrechten Schlösser-Kultur in Sachsen. Schau gerne hier bald wieder vorbei, wir schreiben schon an unseren Tipps für Dresden (da ist auch Moritzburg und das Palais im Großen Garten dabei). Leipzig ist dann beim nächsten Sachsen-Besuch dabei. Wir haben uns für nächstes Jahr viel mehr Touren in Deutschland aufs Programm geschrieben :-)
Viele Grüße
Anke & Thorsten