Wer am Bahnhof T-Centralen in Stockholm auf die Straße tritt, der weiß wo er ist: Mitten in einer Großstadt. Das ist toll, quirlig und lebendig. Aber Stockholm bietet auch Ruhe, Entspannung und Grün – und davon reichlich. Die Insel Djurgården, zu deutsch Tiergarten, liegt östlich der Innenstadt und ist einer der schönsten Teile der Stadt. Hier wird jeder glücklich, der Natur, Kultur und Abwechslung vom Großstadttrubel sucht.
Das Freilichtmuseum Skansen
Skansen, das älteste Freilichtmuseum der Welt, ist wahrscheinlich der bekannteste Grund, um Djurgården zu besuchen. Am 11. Oktober 1891 wurde das Museum eröffnet. Genau zu der Zeit als die Industrialisierung das Land voll im Griff hatte und sich die Menschen um ihre Kultur, ihre schwedischen Wurzeln und das einfache Leben sorgten. Skansen hat genau dieses Schweden verewigt und lässt es mit Ausstellungen, Vorführungen und Werkstätten zum Leben erwecken. A propos Leben: Skansen beheimatet auch über 300 Tiere, vorwiegend aus nordischen Ländern. Neben Bären, Wölfen und Luchsen haben wir auch unser Lieblingstier, den Elch gesehen.
Wer durch die einzelnen Themenwelten bummelt fühlt sich an das Schweden aus seiner Kindheitsfantasie erinnert. Ein wunderbarer Ort zum Verweilen, Staunen und Entdecken für Groß und Klein. Zwischen wenigen Stunden und einem halben Tag Aufenthalt ist hier alles möglich. Weitere Infos und Parkpläne gibt es online.
The Baltic Sea Science Center
Unmittelbar am Skansen Freilichtmuseum liegt auch das Baltic Sea Science Center. Dieses Museum ist noch brandneu und wurde erst im April 2019 eröffnet. Ein interaktives Museum über mehrere Etagen, in dem das empfindliche und spannende Ökosystem der Ostsee erklärt wird.
Das Skansen Aquarium
Am Eingang des Freilichtmuseums liegt das Skansen Aquarium. Ein schönes kleines Add-On zum Besuch (Eintritt separat!). Verschiedene Fische aber auch Reptilien und Lemur-Affen sind zu bestaunen.
ABBA-Museum
Stockholm ohne ABBA ist undenkbar. Der berühmtesten schwedischen Band wurde natürlich eine sehr sehenswerte interaktive Ausstellung gewidmet. Neben der Musik dreht sich hier natürlich alles rund um Agnetha, Björn, Benny und Anni. Lebensgroße Figuren, Merchandise-Produkte, Videomitschnitte und die Möglichkeit zu reichlich Karaoke und Tanz werden geboten. Besonders spannend wird es am “Ring-Ring-Telefon”. Hier rufen die vier ABBA-Helden in unregelmäßigen Abständen an, um mit Besuchern zu sprechen. Vielleicht hast Du bei Deinem Besuch ja Glück!
Spiritmuseum auf Djurgården
Ein vergleichbares Museum kennen wir nicht: Das Spiritmuseum widmet sich dem Thema Alkohol und der schwedischen Trinkkultur. Neben reichlich Infos zur Geschichte des Alkohols und verschiedener Getränke darf hier auch verkostet werden: An Wein, Whiskey, Wodka und Schnaps darf genippt werden. Auch hunderte von schwedischen Craft-Getränken werden angeboten. Außerdem gibt es regelmäßige Sonderausstellungen, z. B. aktuell zum Thema “Essen und Trinken der Zukunft”. Was von dem was wir heute kennen wird in Zukunft noch auf unserem Speiseplan stehen? Spannend?
Dann gibt’s hier noch mehr Infos auf der Website des Museums.
Das Vasa-Museum
1628 ist das Kriegsschiff Vasa schon auf seiner Jungfernfahrt gesunken. Über 300 Jahre später wurde das Schiff fast vollständig geborgen und rekonstruiert. Die meisten Teile sind noch originalgetreu. Seine Heimat hat das Vasa im gleichnamigen Museum gefunden. Das berühmteste und meistbesuchte Museum Skandinaviens ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Stockholm und gehört auf jeden Fall auf Deine Bucketliste! (Funfact am Rande: Bei uns hat es ganze vier Besuche gedauert bis wir es endlich geschafft haben dort zu sein. Lass dir nicht so viel Zeit ;-)).
Von allen Etagen des Museums hast Du einen anderen Blick auf das berühmte Kriegsschiff. Mal stehst Du vor der detailverliebt gestalteten Fassade, dann siehst Du das Deck oder kannst einen Blick in die Situation unter Deck werfen. In aufwändigen Installationen wird die Geschichte rund um Vasa erzählt, unter anderem die brennende Frage: Warum ist das Schiff überhaupt gesunken?
Nun, der damalige König wünschte sich das mächtigste und imposanteste Kriegsschiff seiner Art mit dem größten nur denkbaren Kanonendeck. Ein Unterfangen, dass die damaligen Werftmeister gar nicht leisten konnten. Mutig wurde der Rumpf des Schiffes vergrößert und Kanonen in Reih und Glied auf den Decks verteilt. Durch die enorme Masse der Kanonen wurde das Schiff jedoch topplastig, also oben zu schwer und unten zu leicht. Der Rumpf hätte deutlich größer bemessen werden müssen, es fehlte schlichtweg an Gegengewicht zu den Kanonen und das Schiff war gänzlich instabil.
Mindestens so spektakulär wie die Architektur des Schiffes ist seine Dekoration mit nicht weniger als 700 geschnitzten Holzfiguren verschiedener antiker Helden. Lange Zeit war gar nicht bekannt wie kunstvoll diese bemalt waren. Aufwändige Untersuchungen im Mikroskop brachten die farbigen Partikel zum Vorschein. Ein Modell der Vasa steht bunt verziert im Museum – beeindruckend!
Alle wichtigen Infos zum Vasa-Museum gibt es auf der Museumswebsite.
Gröna Lund
Von Ende April bis Mitte September kannst Du eine Runde auf Stockholms berühmtesten Kettenkarussell drehen. Für ältere Kinder und natürlich auch Erwachsene ist ein Abstecher in den Freizeitpark Gröna Lund ein Must-See auf Djurgården. Verschiedene Achterbahnen aber auch seichte Fahrgeschäfte, Bühnenaufführungen und Konzerte finden in Stockholms Freizeitpark statt.
Weitere Infos gibt es auf der Website von Gröna Lund.
Junibacken
Während die größeren Kinder in Gröna Lund auf ihre Kosten kommen, lässt Junibacken auch die Herzen der Kleineren höher schlagen. Das Museum widmet sich den Figuren der schwedischen Kinderliteratur. Natürlich stehen Astrid Lindgrens Helden wie Pippi Langstrumpf, die Kinder aus Bullerbü, Ronja Räubertochter oder Madita im Mittelpunkt. A propos Madita. Junibacken bedeutet übersetzt Birkenlund, in Anlehnung auf das Zuhause von Madita. Auch Petterson & Findus oder die Moomins werden hier im Museum bedacht. Neben liebevoll nachgebauten Szenerien aus den Büchern gibt es auch Theatervorführungen, eine Märchenbahn und vieles mehr.
Weitere Infos gibt es auf der Website von Junibacken.
Das Nordiska Museum
Schon von außen macht das Nordiska Museum einfach was her: Das Renaissance-Gebäude ist ein imposanter Bau nur wenige Meter vom Vasa-Museum entfernt. Von Innen erreichst Du nach wenigen Schritten die beeindruckende helle Mittelhalle mit 25 Metern Höhe. Auf den einzelnen Etagen verteilen sich Dauer- und Wechselausstellungen zur schwedischen Kultur, zu Festen, Mode, Spielzeug, Tischkultur und Einrichtung.
Wir empfinden Museen dieser Art immer spannend. Sie geben einen Eindruck von einer Kultur, die einem ja meistens fremd ist. Hier fühlen wir uns von Anfang an seltsam Zuhause. Gerade wenn es um Themen wie Weihnachten, Einrichtung und gemeinsames Leben geht erkennen wir viele Parallelen zu unserem hiesigen Leben. Die weit über eine Million Exponate kann man nicht alle im Detail erfassen. Wir haben hier eine Regenpause von ca. 1,5 Stunden verbracht. Ohne Probleme kann man hier aber auch die doppelte Zeit verbringen. Für Kinder ab ca. 5 Jahren gibt es einen eigenen Spielbereich und überall im Museum kleine Entdeckerstationen.
Picknick im Garten von Schloss Rosendal
Nach so viel aufregenden Abenteuern auf Djurgården steht Dir am Ende vielleicht auch der Sinn nach etwas Ruhe und Entspannung. Dann nichts wie hin in den Garten von Schloss Rosendal. Als eines von elf königlichen Schlössern ist auch Rosendal von einem sehenswerten Garten umgeben. Entweder hast Du Dir für ein Picknick selbst ein paar Kleinigkeiten mitgebracht oder Du setzt Dich ins hübsche Trädgårdskafé.
Noch mehr Tipps für Stockholm
Du hast neben Djurgården noch Zeit und Lust auf weitere Abenteuer in Stockholm? Dann schau Dir doch unsere 5 Must-See-Tipps für ein langes Wochenende in Stockholm an. Vielleicht ist auch der Stockholm Pass eine gute Sache für dich? Hast Du noch Tipps oder Fragen zu Djurgården oder Stockholm? Dann immer her damit in die Kommentare unter diesem Beitrag!
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